«Ich habe noch nie so viel gearbeitet»

Digital transformierter Kunde

CW: In einer neueren Umfrage im Auftrag von Dell Technologies stellte sich heraus, dass fünf Prozent der Schweizer Unternehmen vollständig digital transformiert sind. Können Sie bitte erklären, was bei diesen Firmen geschehen ist und wie Dell Technologies geholfen hat?
Thonüs: Gerne. Einer unserer Kunden stellt Implantate her, die mittlerweile vollkommen vernetzt sind. Schon vor zwei Jahren hat das Unternehmen ein 5G-Netzwerk aufgebaut speziell für die Kontrolle und Steuerung der Implantate aus der Ferne. Dabei messen die Implantate selbständig bestimmte Körperfunktionen und geben wenn notwendig Arznei ab. Der Arzt kann die korrekte Funktion des Implantats überwachen und im Notfall eingreifen. Wir haben zusammen mit unserem Partner Swisscom die IT-Infrastruktur aufgebaut und das Projekt begleitet. Zudem hat die Swisscom als Netzwerk-Provider fungiert.
CW: Mit dem 5G-Mobilfunk verbindet der IT-Sektor hohe wirtschaftliche Erwartungen. In dem Projekt hat ein Partner den Netzwerk-Stack geliefert. Existiert hier eine Lücke im Portfolio von Dell Technologies?
Thonüs: Ehrlich gesagt nein. Wir sind bereits heute in der Lage, 5G-kompatible Hardware liefern zu können. Und auch in allen anderen Geschäftsbereichen sind wir hervorragend aufgestellt. Während viele Marktbegleiter Firmenbereiche ausgliedern in eigene Unternehmen, agiert Dell Technologies als Komplettanbieter. Neben dem ursprünglichen Kerngeschäft mit IT-Hardware, das unter der Marke Dell EMC läuft, zählen auch Boomi, Secureworks, Virtustream und VMware zum Portfolio. Damit decken wir einen grossen Teil des Marktes ab.
Eine Lücke wäre beispielsweise ein Tablet-PC: So einen Gerätetyp bieten wir heute nicht an, oder lediglich als Detachable – also ein Tablet mit abnehmbarer Tastatur. Allerdings genügt aus meiner Sicht diese Alternative, denn zu einem Tablet kaufen die Kunden meist auch noch eine Tastatur.
CW: Wo wir gerade bei den Clients sind: Die Marktforscher berichteten im vergangenen Jahr erstmals wieder von einem Wachstum im Client-Geschäft. Konnte Dell Technologies profitieren?
Thonüs: Hier sprechen wir womöglich von verschiedenen Zahlen. Lassen Sie mich den Marktforscher IDC zitieren: Im vierten Quartal des vergangenen Jahres ging die Anzahl ausgelieferter Clients um 19,4 Prozent zurück. Die Vorhersage für das erste Quartal 2021 lautet -8,0 Prozent. Beides sind Vorjahresvergleiche.
Aus der Perspektive von Dell Technologies Schweiz kann ich berichten, dass wir in den ersten Monaten des Lockdowns – sprich im März und April 2020 – eine sehr hohe Nachfrage registrierten. Allerdings brach parallel das Angebot ein, da die Zulieferer die Komponenten wie Prozessoren oder Speicher nicht liefern konnten. Dell Technologies als Lieferkettenweltmeister hatte kaum Schwierigkeiten mit dem Nachschub. Wir haben gute Geschäfte gemacht während der ganzen Zeit. Als sich die Lieferantensituation im dritten Quartal stabilisiert hatte, ging die Nachfrage schon wieder zurück. Im normalerweise starken vierten Quartal schrumpfte der Markt dann wieder – wie die erwähnten Zahlen von IDC zeigen.
Ein Grund für unsere positive Jahresbilanz im Client-Bereich sind weniger die Rechner selber, sondern die zugehörigen Services. Ein Schweizer Grosskunde aus der Finanzbranche hatte im vergangenen Jahr einen Windows-10-Rollout geplant. Dann kam der Lockdown und alle Angestellten waren im Home Office. Für einen Rechner-Wechsel konnten sie nicht alle zurück ins Büro gehen. Wir bekamen den Auftrag, die Computer mit Software zu bestücken, die Netzwerk- sowie Sicherheitseinstellungen zu konfigurieren und die fertigen Clients an die Mitarbeiter im Heimbüro zu verschicken. Der Rollout hat gut geklappt, und die Angestellten des Kunden sind happy mit ihren neuen Geräten.



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