Milliarden für Schweizer Rechenzentren

Migros konsolidiert Rechenzentren

Der Migros Genossenschaftsbund zählte bis vor einigen Jahren sechs Rechenzentren in der Schweiz. Der Genossenschaftsbund selbst betrieb zwei Anlagen im Grossraum Zürich, die Genossenschaft Migros Zürich zwei weitere und die Genossenschaft Migros Aare im Raum Bern ebenfalls zwei. Wie Oliver Zingg, Floormanager Datacenter Zürich vom Migros-Genossenschaftsbund sagte, entschloss sich die Gruppe zur Konsolidierung der Rechenzentrumsinfrastruktur. Ein Grund war, dass die Migros den Mietvertrag für die Anlagen gekündigt hatte.
Oliver Zingg hat die Rechenzentren des Migros-Genossenschaftsbundes konsolidiert
Quelle: computerworld.ch
Zingg und seine Kollegen kamen mit einer vergleichsweise schlanken Investition von fünf Millionen Franken aus. Da zwei Rechenzentren abgeschaltet werden konnten, liess sich die Summe innerhalb von dreieinhalb Jahren amortisieren. Neu betreibt die Gruppe ein Datacenter in Zürich (380 Quadratmeter, 108 Racks) und Bern (688 Quadratmeter, 211 Racks). Von der Swisscom sind in Zürich im Co-Location-Betrieb weitere 116 Quadratmeter (31 Racks) und 110 Quadratmeter (32 Racks) in Bern angemietet.

Kleine und grosse Rechenzentren

Der Konferenzveranstalter Christian Grasser, zugleich Geschäftsführer des Telekommunikationsverbandes asut, sah die Schweiz als Datacenter-Standort im internationalen Vergleich sehr gut positioniert. «Durch die zunehmende Digitalisierung und neue Technologien wie den 5G-Mobilfunk wird die Bedeutung von Rechenzentren noch viel mehr zunehmen», sagte er. Die 5G-Technologie verspreche Latenzzeiten von kleiner einer Millisekunde – allerdings nur dann, wenn das Rechenzentrum weniger als 30 Kilometer entfernt ist. Wie Grasser sagte, würden in der Schweiz bald kleinere Rechenzentren entstehen, damit die Konsumenten die neue Qualität der Mobilfunktechnologie auch nutzen können.
Parallel ist der Ausbau vorhandener Datacenter zu beobachten: Unter anderem e-shelter und green kündigten zuletzt massive Erweiterungen ihrer Anlagen an – auch um die Nachfrage nach Hyperscaler-Dienstleistungen zu stillen. Beide Firmen investieren hohe zweistellige Millionenbeträge im Schweizer Rechenzentrumsmarkt.



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