ETH plant Ausbau der Quantenforschung

Herzstück unter der Erde

Von aussen gesehen wirkt das neue HPQ-​Gebäude, das von Ilg Santer Architekten entworfen wurde, ruhig und strukturiert. Über dem öffentlich zugänglichen zweigeschossigen Eingangsgeschoss befinden sich vier Stockwerke, die Büro-​ und Laborarbeitsplätze für 18 Professuren mit insgesamt knapp 500 Mitarbeitenden bieten. Das eigentliche Herzstück des neuen Gebäudes befindet sich unter dem Erdboden: In der Tiefe sind drei Hochtechnologie-​Forschungsplattformen geplant. Die Forschenden werden dort beispielsweise neue Materialien und elektronisch-​optische Bauteile herstellen, anspruchsvolle Laserexperimente durchführen oder untersuchen, wie man Atome und Ionen als Quantenobjekte gezielt beeinflussen kann.
So soll das Quantenforschungsgebäude auf dem Hönggerberg aussehen
Quelle: Visualisierung: Ilg Santer Architekten
Das neue Gebäude ist so ausgelegt, dass Störungen durch äussere Erschütterungen oder elektromagnetische Wellen auf ein Minimum reduziert werden. Auch in Bezug auf die Temperaturstabilität und Kühlleistung soll das Gebäude höchsten Ansprüchen genügen. Entsprechend hoch sind die Anforderungen an den Bau. «Dieses Gebäude wird nicht nur eine Stätte für innovative Experimente sein, sondern ist auch selber eine Innovation», hält Blatter fest.
Dies gilt insbesondere für die neue CLNE-​Plattform, die sich zuunterst im Gebäude befindet. Sie ermöglicht es, besonders empfindliche, hoch-​isolierte Experimente durchzuführen. Die Versuchseinrichtungen dieser Plattform ruhen auf mächtigen Betonplattformen, damit beispielsweise vorbeifahrende Trolleybusse oder Lastwagen keine dieser empfindlichen Messungen stören.

Bezug in acht Jahren

Bis die Forschenden die neue Infrastruktur nutzen können, müssen sie sich allerdings noch etwas gedulden: Im Moment befindet sich das Projekt in der Bewilligungsphase. Läuft alles nach Plan, kann ab 2022 mit dem Bau begonnen werden. Der Bezug ist für das Jahr 2028 vorgesehen.

Autor(in) pd/ jst



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