Drohne ortet Personen im dichten Wald

Vielversprechende Feldexperimente 

Die Drohne legt in einem vorgegebenen Suchgebiet ihren Weg während des Fluges dynamisch fest und ändert ihn ständig, je nachdem, was sie «sieht». «Mit diesem Optimierungsverfahren findet sie die vermisste Person mit höchster Wahrscheinlichkeit in kürzester Zeit selbstständig», so der Forscher. 
Gezeigt wurde das in 17 Feldexperimenten, die über Nadel-, Laub- und Mischwäldern mit unterschiedlichen Lichtverhältnissen, Temperaturen und Jahreszeiten durchgeführt wurden. Die Drohne fand dabei 38 von 42 versteckten Personen - eine noch bessere Erkennungsrate als beim Vorläufersystem. 

Vielfältige Möglichkeiten

Die Experimente wurden noch mit einem kleinen Octocopter durchgeführt. Doch solche elektrisch betriebenen Drohnen haben eine Flugzeit von nur 30 Minuten, «da kann ich keine grossen Suchgebiete abfliegen». 
Daher kooperieren die Wissenschaftler mit der österreichischen Firma Stromkind, die Drohnen mit Verbrennungsmotoren im Programm hat, die laut Bimber bis zu sechs Stunden fliegen. In eine solche Drohne wollen die Forscher nun ihr System integrieren. Ein dazu gebildetes Konsortium, dem unter anderem auch die schweizerische Flugrettung angehört, ist allerdings jüngst mit einem Antrag bei der Forschungsförderungsgesellschaft FFG gescheitert. Die Suche nach anderen Fördermitteln läuft. Zudem müssten noch rechtliche Probleme gelöst werden. 
Andreas Birk von der Universität Bremen sieht in einem die Publikation begleitenden Kommentar «ein erhebliches Potenzial für andere Anwendungen». Er nennt etwa die Erkennung von Menschen in Trümmern nach Erdbeben oder Explosionen, oder die Überwachung von Wildtieren in Wäldern. Er weist aber auch auf potenzielle militärische Einsätze der Technologie hin.



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