Huawei bleibt in Europa im 5G-Geschäft

Neue Produkte für die 5G-Netze

Huawei-Manager Ding bezeichnete in London sein Unternehmen als Technologieführer. Wettbewerber lägen hier hinter Huawei zurück. Vertreter von Ericsson und Nokia haben diese Behauptung allerdings schon in den vergangenen Monaten in Frage gestellt und auf wichtige 5G-Patente verwiesen, die von den Europäern gehalten würden.
Ding betonte, 5G biete den Providern die Möglichkeit, sich vom reinen Preiskampf zu verabschieden, der bislang den Wettbewerb von 4G dominiere. «Bei 5G können sich die Provider mit neuen Funktionen differenzieren.» Dabei verwies er auf Innovationen wie mobile Virtual-Reality-Anwendungen oder die Aussicht auf Video-on-Demand-Dienste in höchster Auflösung (UHD).
Untermauert wurde dieser Claim sodann mit einer Reihe von Produktankündigungen, die für den 5G-Netzaufbau selbst benötigt werden und die Umnetze besser an 5G anbinden sollen.
So zeigten die Chinesen mit der Blade-AAU (Active Antenna Units) eine 5G-Basisstation, die auf Integration verschiedener Mobilfunktechniken getrimmt ist. So kann die gezeigte Blade-AAU mit allen Sub-6-GHz-Frequenzbändern arbeiten und unterstützt 2G-, 3G-, 4G- und 5G-Netze. Damit addressiert Huawei ein typisch europäisches Problem, nämlich den Platzmangel für die Antenneninstallationen.
Zudem deckt die Basistation mit 400 MHz ein grösseres Spektrum ab, als das Vorgängermodell mit 200 MHz. Damit sollen Provider, die ein stark segmentiertes Spektrum ersteigert haben, dieses mit nur einer Antenne bedienen können. Wie Ding in London meinte, sei genau diese Produktentwicklung auf Wunsch zahlreicher europäischer Anbieter erfolgt.

Wi-Fi-6-Access-Point mit 5G-Technik

Huawei hat schliesslich eine Reihe von Produkten gezeigt, die Firmennetzwerke besser an die neue Mobilfunkwelt anbinden sollen. So bieten die Chinesen industrielle 5G-Module für vertikale Anwendungen an. Gleichzeitig wurde unter der Bezeichnung HiCampus eine Lösung demonstriert, die Produkte für 5G, Glasfaser und Wi-Fi 6 beinhaltet. Gemäss Qiu Heng, President of Global Marketing, Huawei Enterprise Business Group, will man mit HiCampus «die Campus-Netzwerkerfahrung erheblich verbessern».
In dem Ankündigungspaket sind insgesamt zehn neue Wi-Fi-6-Access-Points (AP) enthalten, die in drei Serien, nämlich AirEngine 8700, AirEngine 6700 und AirEngine 5700 angeboten werden. Diese sollen laut Huawei verschiedene Szenarien im Innen- und Aussenbereich abdecken.
Das Vorzeigeprodukt AirEngine 8760 nutzt dabei 5G-Technologie mit 16T16R (16 transmit streams, 16 receiver streams) und 160-MHz-Bandbreite. Damit soll die Luftschnittstellen eine Übertragungsrate von 10,75 Gigabit pro Sekunde aufweisen, was Herstellerangaben zufolge doppelt so hoch ist wie die Standardleistung der Branche. Die Antenne erreiche damit einen um 20 Prozent grösseren Abdeckungsradius und eine um 100 Prozent grössere Signalstärke verglichen mit dem Industriestandard, heisst es.



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