«In manchen Bereichen haben wir unsere Ziele übertroffen»

Tipps für Cloud-Kunden und Cloud-Trends

CW: Worauf sollten Anwenderunternehmen achten, die ihre Workloads in die Cloud verschieben wollen?
Sciullo: Als Erstes empfiehlt es sich, Ideen rasch in der Cloud zu testen, also lieber einen kurzfristigen Proof of Concept durchzuführen, anstatt nur «auf dem Papier» zu planen. Kunden erkennen durch kleine Proof of Concepts sehr rasch, welcher Schritt als Nächstes folgen sollte. Wir stellen fest, dass hier ein Wandel stattfindet und immer mehr Anwenderunternehmen ihre Projektplanungen entsprechend anpassen.
Zweitens gibt es immer mehr industriespezifische Lösungen und Ökosysteme. Marktplätze, die auch durch unsere Partner ergänzt und vergrössert werden. Hier sollte man sich als IT-Entscheider umsehen, welche Lösungen es bereits gibt, um seine Herausforderungen anzugehen. Es gibt zahlreiche gute Services. Man muss nicht alles neu entwickeln.
Und nicht zuletzt sollte man in einem Cloud Projekt neu auftauchende Fragen sofort adressieren, etwa was die IT-Sicherheit anbelangt. Wir halten ausführliche Cloud Security Workshops für unsere Kunden ab. Zudem veranstalten wir immer wieder auch Security Events/Webinars um aufzuzeigen, wie die Cloud auch im Bereich der Security zu Verbesserungen führt.
“Wir arbeiten seit 2007 CO2-neutral und seit 2018 zu 100 Prozent mit erneuerbaren Energien„
Christian Sciullo, Google Cloud Schweiz
CW: Welche weiteren Entwicklungen sehen Sie?
Sciullo: Ein Trend ist die Nachhaltigkeit. Wir müssen Kunden immer stärker aufzeigen, dass wir CO2-neutral arbeiten. Damit auch sie ihren Carbon-Footprint reduzieren oder sogar auf null setzen können. Wir arbeiten seit 2007 CO2-neutral und seit 2018 zu 100 Prozent mit erneuerbaren Energien. Im September 2019 hat unser CEO Sundar Pichai die bisher grösste Investition in erneuerbare Energien (1600 MW) angekündigt. In den USA wird die Energie von lokalen Anbietern bezogen. In Europa und Südamerika übernehmen wir teilweise den gesamten Energie-Output von Kraftwerken von erneuerbaren Energien. So kommen wir zu den Megawatt-Mengen an Strom.
CW: Inwieweit hat in dieser Zeit die Energieeffizienz zu?
Sciullo: Eine kürzlich durchgeführte Studie hat gezeigt, dass zwischen 2010 und 2018 die Leistung an Computing um 500 Prozent zugenommen hat, aber der Stromverbrauch dafür nur um 6 Prozent geklettert ist. Das zeigt, dass die Effizienz der Rechenzentren massiv gestiegen ist. Die Power Usage Effectiveness (PUE), eine technische Kennzahl, mit der sich die Energie-Effizienz eines Rechenzentrums darstellen lässt) hat bei uns flottenübergreifend einen Rekordwert von 1,10 erreicht. Das geht unter anderem über KI-gesteuertes Cooling.
CW: Wie erklären Sie sich die Nachfrage?
Sciullo: Die Verantwortung der Unternehmen bezüglich Sustainability gewinnt als Differenzierungsmerkmal an Bedeutung. Wenn man bei potenziellen Kunden in der Auswahl steht, ist die Nachhaltigkeit ein relevanter Pluspunkt. Entsprechend ist das auch für die IT wichtig. Man kann sagen, dass man bei der Migration in die Google Cloud seinen CO2-Abdruck senkt. Durch unsere intelligenten und effizienten Systeme hat man Nachhaltigkeitseffekte und spart zudem Kosten.



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