27.09.2006, 09:52 Uhr

Itaniums Dauer-Durststrecke

Hewlett-Packards jüngste Highend-Server sollen endlich schaffen, was seit Jahren nicht gelingt: Intels Itanium populär machen.
Itanium: Er kann viel, und trotzdem kommt er bei den Anwendern nicht an.
Zwölf Jahre liegen zwischen den ersten Plänen für den Itanium-Prozessor, seit fünf Jahren ist der Chip auf dem Markt. Doch das Echo der Anwender ist nach wie vor enttäuschend: Sie bevorzugen andere Chiparchitekturen, allen voran IBMs Power-5 und Sun Microsystems? Sparc. Als einzige der grossen Geräteherstellerinnen konnte sich Hewlett-Packard (HP) für den Itanium erwärmen ? kein Wunder, denn sie hat ihn mitent-wickelt. HP lanciert nun die ersten Server ihrer Integrity-Linie, die mit der Itanium-2-Va-riante «Montecito» bestückt sind. Den doppelkernigen Prozessor kombiniert HP mit dem Chipset ZX-2 und bietet zwei Serverversionen an: Integrity RX 3600 und RX 6600 zu Preisen ab rund 13000 respektive 18000 Franken. In der Schweiz sollen sie ab Ende September ausgeliefert werden. Als Betriebssystem stehen HP-UX 11i, Windows Server 2003, Linux und Open-VMS zur Auswahl, die in isolierten Partitionen parallel betrieben werden können. Montecito beherrscht zudem Hyperthreading, was die Maschinen leistungsmässig für geschäftskritische Einsatzfelder befähigt. Beim Performance-Test gemäss TCP erreicht RX 6600 einen Wert von 350000 tpm. Die Kosten pro Transaktionsminute werden mit 2,24 Dollar beziffert.
Einen namhaften Referenzkunden konnte die Dübendorfer Niederlassung jüngst gewinnen: Die Bankensoftwerkerin Avaloq will ihre Software künftig auf Itanium-Servern unter HP-UX entwickeln.
Die Analystengemeinde weltweit bezweifelt jedoch, dass Itaniums Durchbruch bevorstehe: «HP bleibt die einzige grosse Anbieterin für Itanium-Rechner. Montecito ist ein nettes Upgrade - mehr nicht», sagt Gordon Haff von Illuminata.
Catharina Bujnoch



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