12.06.2009, 10:59 Uhr

Google plant Angriff auf Oracle und IBM

Ohne es an die grosse Glocke zu hängen, hat Google eine Online-Datenbank angekündigt. Fusion Tables soll die Beschränkungen konventioneller relationaler Datenbanken umschiffen können und könnte traditionellen Anbietern wie Oracle, IBM und Microsoft in die Quere kommen.
Auch visualisieren und filtern lassen sich Datensammlungen mit Fusion Tables.
So wurde Fusion Tables so entwickelt, dass gewisse Vorgänge vereinfacht werden, die in relationalen Datenbanken berüchtigt sind für ihre Komplexität. Dazu zählt beispielsweise laut Google das Zusammenziehen von Informationen aus mehreren heterogenen Datenquellen und die Möglichkeit, auf grossen Datensätzen zusammenzuarbeiten.
Die Fusion Tables zugrundeliegende Technik basiert auf Datenräumen, sogenannten Data Spaces. Als Konzept ist diese Technik bereits seit den 1990er Jahren bekannt. Google arbeitet seit 2005 intensiv an der Weiterentwicklung der Data-Spaces-Technik. Damals hatte der Suchmaschinenriese Transformic übernommen, einen Pionier in diesem Verfahren.
Mit Data Spaces soll vor allem in Sammlungen heterogener Daten aufgräumt werden, indem ein einheitlicher Index erstellt wird. Über diesen lassen sich die Informationen in den unterschiedlichen Behältnissen ansteuern. Im Falle von Google erlaubt die Technik, klassische zwei-dimensionale Datenbanken in Tabellenform durch eine dritte oder gar vierte Dimension zu erweitern. Dazu gehören etwa Zusatzinformationen wie Testberichte, Blogs und Twittermeinungen, aber auch Echtzeit-Updates von Daten.
Experten erachten Googles Ansatz als erfolgsversprechen. "Wenn Sie IBM, Oracle und Microsoft heissen, wird Ihr schlimmster Alptraum wahr", prophezeit Stephen Arnold, Analyst und Marktbeobachter bei Arnold Information Technology. "Mit Fusion Tables können Data Spaces automatisch erstellt werden. Dadurch werden ganz neue Abfragen an eine Datenbank möglich", meint Arnold.
Fusion Tables ist noch eine sehr frühe Version (Pre-Alpha) des Produkts. Hierauf weist auch die URL hin, die das Projekt noch ins Google-Labor verortet. Allerdings lässt sich die Datenbank bereits online ausprobieren.

Link zum Thema




Das könnte Sie auch interessieren