04.12.2012, 11:21 Uhr
Centris ist Prüfstelle für SwissDRG 2.0
Die Krankenversicherer bekommen künftig mehr Daten von Spitälern geliefert. Damit auch bei SwissDRG 2.0 der Datenschutz gewährleistet bleibt, gibt es neu Datenannahmestellen.
Die Schweizer Krankenversicherungen bemängeln die Transparenz der Abrechnungen nach dem neuen Fallpauschalen-System. Die Kritik lautet: Spitäler führen teilweise Pauschalen an, die nicht mit den medizinischen Informationen korrespondieren. Einzelne Versicherer verlangen deshalb mehr medizinischen Daten – ohne dass es dafür eine rechtliche Grundlage gibt. Mit der Revision des Fallpauschalsystems SwissDRG(Swiss Diagnosis Related Groups) per 1. Januar 2013 wird der Datenaustausch mit den Versicherungen neu geregelt. Bis Ende 2013 müssen Krankenversicherern neu Datenannahmestellen für sowohl administrative Daten als auch medizinische Angaben einrichten. Die Informationen müssen in separaten Datensätzen gespeichert sein, die Verbindung lässt sich im Ausnahmefall mittels einer Identifikationsnummer herstellen.
Erste sichere Datenannahmestelle
Der IT-Dienstleister Centrisist nach eigenen Angaben der erste Anbieter, der die Anforderungen für den Empfang von Rechnungen und medizinischen Daten genügt. Die Solothurner wollen – wie vom Gesetz gefordert –, DRG-Rechnungen automatisch prüfen können. Dabei bleiben die vertraulichen Patientendaten unter Verschluss. Nur auffällige Rechnungen sollen herausgefiltert und für eine manuelle Prüfung an den Versicherer weitergeleitet werden können. Den ordnungsgemässe Umgang der Annahmestelle mit Rechnungs- und Patientendaten muss der Eidgenössischen Datenschutzbeauftragten prüfen und zertifizieren. Diese Tests hat Centris nach eigener Aussage erfolgreich absolviert. Auch will das Unternehmen die Verarbeitungssysteme besonders gegen unberechtigte Zugriffe geschützt haben. Nun gehen die Solothurner auf Versicherungskonzerne zu, die keine eigene Annahmestelle installieren wollen. Centris prüft heute schon Rechnungen von 3,0 Millionen Versicherten von Allianz Suisse, Aquilana, Assura, Atupri, Concordia, Helsana, innova, Die Mobiliar, ÖKK, Solida, Supra, SWICA, die Sympany Gruppe sowie Vaudoise Versicherungen. Für die neuen Dienstleistungen haben laut dem Unternehmen bereits «diverse» Krankenversicherer ihr Interesse angemeldet.