03.03.2010, 11:04 Uhr

Street View bald auch in Deutschland?

Google hofft, noch in diesem Jahr seine Street-View-Bilder aus Deutschland aufzuschalten. Nach wie vor gibt es aber heftige Widerstände.
Der Arc de Triomphe in Paris ist schon seit Anno 2008 auf Street View zu sehen. Folgt heuer auch das Brandenburger Tor in Berlin?
An der Cebit hat Google bekräftigt, man hoffe demnächst auch in Deutschland mit Street View präsent zu sein.
Bald sind es zwei Jahre her, dass das erste Google-Auto auf deutschen Strassen unterwegs war, um den virtuellen Spaziergang auch dort möglich zu machen. Doch rechtliche Komplikationen haben die eigentliche Veröffentlichung der Bilder bis heute verzögert. So musste Google aus datenschutzrechtlichen Gründen eigens ein Tool entwickeln, mit dem ganze Häuser unkenntlich gemacht werden.
Seit Juni 2009 können deutsche Hausbesitzer gegenüber Google den Wunsch äussern, dass ihr Anwesen getilgt wird. Laut Google haben bislang 1000 Leute von dieser Möglichkeit Gebrauch gemacht.
Nun ist man beim Suchmaschinisten überzeugt, dass man gesetzeskonform sei und den Dienst auch in Deutschland aufschalten könne, wie die deutsche Google-Pressesprecherin Lena Wagner meint.

Gutachten gegen Street View

Es fragt sich, ob sich Google nicht zu optimistisch gibt. Denn ein rechtliches Gutachten, das von der Regierung des deutschen Bundeslandes Rheinland-Pfalz in Auftrag gegeben wurde, spricht eine andere Sprache. Demnach würden die Fotoaufnamen zu grossen Teilen gegen deutsches Recht verstossen.
Die Gutachter stossen sich daran, dass die Rohdaten der Street-View-Bilder, ohne zuvor anonymisiert zu werden, in die USA geschickt werden. "Was dort mit den Daten geschieht, weiss niemand", moniert Heinz Georg Bamberger, seines Zeichens Justizminister von Rheinland-Pfalz. Er fordert daher von Google, dass die Firma die Strassenansichten bereits bei der Aufnahme anonymisiere und nicht für andere Zwecke verwende.



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