Gartner 26.03.2009, 12:23 Uhr

Warten auf Windows 7 SP1 unnötig

Neun bis zwölf Monate nach dem Verkaufsstart einer neuen Windows-Version liefert Microsoft das erste Service Pack aus. Gartner empfiehlt, dass Firmen nicht allein auf das Update für Windows 7 warten sollten.
Microsoft will Ende des Jahres sein nächstes Desktop-Betriebssystem auf den Markt bringen. Circa neun bis zwölf Monate später wird das erste grosse Update für Windows 7 folgen. Software-Hersteller benötigen etwa die gleiche Zeit, um ihre Programme an das neue System anzupassen, stellen die Analysten des Beratungsunternehmens Gartner fest. Die Kunden sollten beim Wechsel auf Windows 7 beide Zeiträume berücksichtigen, rät Analyst Michael A. Silver.
Dabei sollten Unternehmen den Rollout von Windows 7 aber nicht allein von der Veröffentlichung des Service Pack 1 (SP1) abhängig machen. Silver zufolge steigerten breit angelegte Betatests - wie der von Windows 7 - die Fehlerfreiheit und Kompatibilität des Betriebssystems, allein schon deshalb, weil Microsoft mehr Rückmeldung zum Produkt bekomme. Windows 7 werde von fünfmal mehr Anwendern gestestet als Windows 95.
Vorabtests bringen keinen Vorsprung
Parallel zu den Betatests der Anwender arbeiteten auch die Software-Hersteller bereits an der Unterstützung von Windows 7. Bis ein Programm eines Drittanbieters jedoch bereit für den Produktiveinsatz sei, dauere es noch Monate. Denn auch an den finalen Code von Windows 7 müsse die Software angepasst werden. Der Gartner-Experte schätzt, dass bis zu ein Jahr nach dem Verkaufsstart von Microsoft vergeht, bis die Drittanbieterprodukte endgültig für den Firmeneinsatz bereit seien.
Dann hält es Silver für empfehlenswert, geschäftskritische Anwendungen sechs Monate lang auf dem neuen Betriebssystem zu testen, bevor Windows grossflächig im Unternehmen installiert wird. Aus diesem Zeitraum und der Wartezeit, bis die Dritthersteller grünes Licht für die offizielle Unterstützung von Windows 7 geben, errechnet Gartner eine Spanne von einem bis anderthalb Jahren nach dem Verkaufsstart des Microsoft-Systems, nach der Firmen mit dem Rollout beginnen sollten.
Davon unbeeinflusst bleibt das SP1: Es sollte laut Silver kein Argument für oder gegen die Adaptation von Windows 7 sein. Vielmehr sei der Support von Drittherstellerprogrammen das Hauptargument. Zum SP1 lautet die Empfehlung: Das Update sollte schon Bestandteil des ersten Rollouts sein. Gartner verspricht sich davon eine höhere Stabilität und eine kleinere Anzahl von Updates, die nach der Installation einzuspielen sind.

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