08.06.2011, 15:56 Uhr

Supercomputer-Zentrum in Rapperswil

Die Hochschule für Technik Rapperswil eröffnete mit Industriepartnern wie Microsoft und Fujitsu ein Entwicklungszentrum für Supercomputer-Anwendung auf Windows-Basis.
Rektor Professor Hermann Mettler eröffnete die neue Abteilung des «Microsoft Innovation Centers»
Die Hochschule für Technik Rapperswil (HSR) bekommt ein weiteres «Microsoft Innovation Center». Wurde bisher am oberen Zürichsee zu Anwendungsentwicklung für die Microsoft-Plattform geforscht, sollen künftig auch Supercomputer-Lösungen Themen für Doktor- und Master-Arbeiten sein. Daneben will die Hochschule im neuen «Microsoft Innovation Center for Technical Computing» auch Aufträge aus der heimischen Wirtschaft gewinnen. «Wir sind für jede Schandtat der potentiellen Kunden zu haben», stellte Professor Henrik Nordborg von der HSR am Eröffnungsanlass am Dienstag in Rapperswil in Aussicht. Für Kurt Zibung, Vorsteher des Volkswirtschaftsdepartementes des Kantons Schwyz, biete die Kombination von Windows-Entwicklung und grosser Rechenleistung den Vorteil, dass auch wirtschaftlich weniger starke KMU Zugang zu Supercomputern bekämen. Beat Sommerhalder von Microsoft sprach in diesem Zusammenhang von der «Demokratisierung des Supercomputers», Fujitsu-Landesgeschäftsführer Manuel Gutierrez vom «Aufbrechen eines elitären Zirkels, dem bislang die Kapazität von Supercomputern zur Verfügung stand». Zum «elitären Zirkel» gehört ABB. Alexander Fach, Vizepräsident des Industriekonzerns, demonstrierte an dem Eröffnungsanlass, für welche Anwendungen ABB die Supercomputer nutzt. Die Rechner würden zum Beispiel für die Simulation von Stromflüssen in Bauteilen für Hochspannungsleitungen genutzt. So könne die aufwändige Konstruktion von Prototypen teilweise vermieden werden.

Linux dominiert den Markt

Für solche Anwendungen sei der Rapperswiler Computer vorerst nicht konzipiert. Laut Professor Nordborg setzt sich der Supercomputer aus 32 Servern mit jeweils 12 Xeon-Prozessoren und 24 GByte Arbeitsspeicher zusammen. Dies sei nur ein kleiner Cluster ? im Vergleich mit Grossrechnern wie dem «Monte Rosa» im Swiss National Supercomputing Centre in Manno. Die Installation in Rapperswil könnte für Microsoft ein Türöffner in den Supercomputing-Markt sein. Anders als in der übrigen IT-Umfeld spielt Windows hier noch kaum eine Rolle. So ist der Software-Riese in der Top-500-Liste der leistungsfähigsten Supercomputer der Welt mit der High-Performance-Computing-Edition (HPC) von Windows Server 2008 zwar vertreten, rangiert aber unter ferner liefen. Ein Prozent oder 5 der 500 Superrechner laufen unter dem Betriebssystem. Hier ist Linux mit einem Anteil von 82 Prozent mit grossem Abstand Marktfhrer.



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