17.12.2009, 08:47 Uhr
EU und Microsoft begraben das Kriegsbeil
Beim PC-Betriebssystem Windows wird es in Europa mehr Auswahl bei Internet-Browsern geben. Mit der Konzession seitens Microsoft stellt die EU ihr Kartellverfahren ein.

Konnte sich gegen Microsoft durchsetzen: EU-Kommissarin Neelie Kroes
Die EU-Kommission erklärte am Mittwoch in Brüssel Zugeständnisse des weltgrössten Softwarekonzerns Microsoft für rechtsverbindlich und stellte damit ein Wettbewerbsverfahren ein. Die EU-Wettbewerbshüter gingen mit harter Hand vor - sie hatten Microsoft mit einem hohen Bussgeld gedroht. Der Konzern sicherte zu, dass europäische Windows-Nutzer eine Auswahl von verschiedenen Internet-Browsern erhalten sollen. Computerhersteller und Verbraucher können wählen - und haben damit die Möglichkeit, Micrsofts Web-Surfbrett Internet Explorer abzuschalten.
EU-Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes erklärte: "Von dieser Entscheidung werden Millionen europäischer Verbraucher profitieren, weil sie freie Auswahl bei den Web-Browsern haben. Eine solche Wahlmöglichkeit wird nicht nur die Nutzung des Internets verbessern, sondern auch ein Anreiz sein für Browser-Hersteller, ihre Produkte zu erneuern und künftig Kunden bessere Browser anzubieten."
Die Kommission hatte Microsoft in dem von Opera aus Norwegen angestrengten Verfahren vorgeworfen, sein marktbeherrschende Stellung in Sachen Windows-Betriebssystem auszunutzen, um den hauseigenen Internet-Browser zu propagieren und damit möglicherweise den freien Wettbewerb zu behindern. Die Wahlmöglichkeiten kommen Nutzern von Windows XP, Windows Vista und Windows 7 zu Gute - die Verpflichtung Microsofts ist auf fünf Jahre begrenzt. Anwender sollen mittels eines "Auswahlschirms" entscheiden können, welchen Browser sie verwenden.