Exklusiv 05.11.2008, 09:37 Uhr

Ausblick auf nächsten Windows Server

Microsoft gewährt auf der TechEd-Konferenz in Barcelona Einblicke in die kommenden Windows-Versionen. Computerworld sprach mit Server-Produktmanager Eric Jewett über Windows Server 2008 R2.
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Seit einem Dreivierteljahr ist Windows Server 2008 auf dem Markt. Recht erfolgreich, wie Produktmanager Jewett betont: «Weltweit kauft die Mehrheit unserer Kunden mittlerweile Windows Server 2008 statt das Vorgängerprodukt. Rund 40 Hersteller haben insgesamt 400 Servermodelle im Portfolio.» Ein Hauptgrund laut dem Microsoft-Manager ist die ins Betriebssystem integrierte Virtualisierungstechnik. «Von der fertigen Version des Hypervisors Hyper-V registrierten wir 35'000 Downloads», berichtet Jewett stolz.
Neu im nächsten Server
Die Virtualisierungs-Serverrolle ergänzt Microsoft im Release 2 (R2) des Windows Server um neue Funktionen: Ohne zusätzliche Software - wie den Virtual Machine Manager aus der System-Center-Serie von Microsoft - migrieren Administratoren in Echtzeit virtuelle Maschinen in andere virtuellen Maschinen. «Zudem ist der Microsoft-Hypervisor der einzige, der Powermanagement unterstützt. Mithilfe des Core Parkings können je nach Bedarf Prozessorkerne im laufenden Betrieb ab- und wieder zugeschaltet werden», erklärt Jewett.
Um für solch anspruchsvollen Anwendungen gerüstet zu sein, unterstützt Windows Server 2008 R2 künftig maximal 256 Prozessorkerne. Bisher sind es bis zu 64. Zudem wird der R2 ein reines 64-Bit-Release: «Hauptgrund für die Fokussierung auf die 64-Bit-Plattform ist, dass heute im Unternehmensumfeld keine Hardware mehr ohne 64-Bit-Support verkauft wird», sagte Jewett der Computerworld. Damit kommen Unternehmen allerdings um die Investition in Hardware nicht herum.
Server 64-Bit, Windows 7 auch 32-Bit
Beim Client-Betriebssystem fahre Microsoft weiter zweigleisig, denn Windows 7 wird es auch als 32-Bit-Version geben. «Hardware-Hersteller fordern wir aber auf, Treiber für beide Plattformen zu schreiben», berichtet der Microsoft-Manager. Jedoch werde Windows Vista heute grösstenteils noch als 32-Bit-Produkt installiert. Einen Wechsel auf 64-Bit-Systeme beobachte Microsoft auf dem Desktop nicht, obwohl auch hier die Hardware bereit sei.
Unabhängig von den Plattformen biete die Kombination von Windows Server 2008 R2 und Windows 7 Unternehmen einige neue Funktionen: Etwa könnten mit der «Direct Connect»-Technik sichere Netzwerkverbindungen für den Zugriff auf Firmenressourcen hergestellt werden. Direct Connect positioniert Microsoft laut Jewett aber nicht als Ersatz, sondern als Alternative zu VPN.
Wie die aktuellen Windows-Versionen basieren Server 2008 R2 und Windows 7 auf dem gleichen Betriebssystem-Kernel. Damit sei in Unternehmen auch der Arbeitsaufwand bei Patches geringer. Die nächsten Windows' will Microsoft zeitgleich auf den Markt bringen. «Den Verkaufsstart ist für Anfang 2010 geplant», so Jewett im Gespräch mit Computerworld.



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