12.06.2007, 13:24 Uhr

Opendocument Format erleidet Rückschlag

Unter anderem dank der Lobbyarbeit von Microsoft haben sich mehrere US-Bundesstaaten gegen eine verpflichtende Nutzung des quelloffenen Opendocument Formats (ODF) ausgesprochen.
Seit Monaten bekämpfen sich die ODF-Befürworter, zu denen IBM und Sun Microsystems gehören, und Microsoft, das auf ihre Eigenentwicklung Office Open XL setzt. Ein gemeinsamer Industriestandard für die Generierung und Archivierung von Office-Dokumenten liegt also in weiter Ferne. Weil Unternehmen zudem noch wenig Interesse an den Spezifikationen zeigen, bemühen sich die Kontrahenten derzeit vor allem um die Gunst staatlicher Stellen. Das ODF-Lager verweist auf Tests in Belgien, Frankreich, Norwegen und Dänemark. In den USA musste es nun aber eine Schlappe hinnehmen. Innerhalb kurzer Zeit haben sich dort die Bundesstaaten Connecticut, Florida, Texas, Oregon, Kalifornien gegen die für 2008 anvisierte obligatorische Nutzung von ODF in der öffentlichen Verwaltung entschieden. In den US-Bundesstaaten New York und Minnesota konnten sich die Verantwortlichen nur zu Empfehlungen an die staatlichen IT-Abteilungen durchringen, ODF zu prüfen. Damit bleibt weiterhin Massachusetts der einzige Bundesstaat, der sich prinzipiell für Open Source und gegen Microsoft entschieden hat.
Begründet wird die Entscheidung damit, dass sich die zuständigen Politiker angesichts einer von Microsoft und dem ODF-Lager rein technisch geführten Diskussion überfordert gefühlt hätten und deshalb zunächst alles beim Alten lassen wollen. Die Open-Source-Bewegung will sich dennoch nicht geschlagen geben. Sie rechnen damit, dass sich in den kommenden zwei bis drei Jahren eine neue Gelegenheit findet, staatliche Stellen zu überzeugen. Auch Bob Sutor, als Vice President für Standards and Open Source bei IBM verantwortlich, rechnet damit, dass sich ODF in drei bis fünf Jahren durchsetzen könnte. Es sehe zudem keine unüberbrückbaren Hindernisse, um sich mit Microsoft zusammenzuarbeiten, wie dies bereits auf anderen Basistechniken geschehe. Zugleich betonte er, dass Microsofts XML-Spezifikation einfach nicht gut sei und offene Standards ignoriere.



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