19.06.2006, 08:28 Uhr

Office verletzt Patent, sagt Berufungsgericht

Ein amerikanisches Berufungsgericht bestätigt das Urteil der Vorinstanz von 2005. Dieses verurteilte Microsoft wegen Patentrechtsverletzung mit Office zu finanzieller Entschädigung.
Verletzt werden die Patentrechte des Programmierers Carlos Armando Amada aus Guatemala. Dieser hatte eine Technik für den Datenaustausch zwischen den Office-Modulen Access und Exel entwickelt und sie ursprünglich Microsoft zum Verkauf angeboten. Redmond lehnte ab, kam jedoch kurz darauf mit einer sehr ähnlichen, angeblich eigenentwickelten Methode auf den Markt.

Amada verdächtigte den Konzern des Abkupferns seines Know-hows und klagte. 2005 gab ihm ein kalifornisches Gericht Recht und verurteilte Microsoft, sechs Millionen Dollar Schadenersatz zu zahlen. Der Konzern ging in Berufung. Diese wurde nun vom Berufungsrichter abgeschmettert. Damit scheint der Softwareriese allerdings gerechnet zu haben, hat er doch schon vor Monaten die Nutzer der strittigen Methode dazu aufgefordert, ein bestimmtes Update zu installieren, mit dem der Datenaustausch ohne die fragliche Technik gelöst wird.

Offen ist noch die genaue Summe der Schadensersatzzahlungen, die Microsoft leisten muss. Darüber muss das erste, kalifornische Gericht entscheiden - und nach der Berufung könnte erheblich mehr Geld fällig werden als die ursprünglich festgesetzten sechs Millionen.
Catharina Bujnoch



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