Veeting-CEO: «Webkonferenzen werden auch nach der Pandemie weiter zunehmen»

Kunden, Zukunftspläne und Tipps

CW: Wer waren vor der Pandemie typische Kunden von Veeting?
Bernhard: Früher waren es eher Early Movers, also KMU mit einer grösseren digitalen Affinität.
CW: Wie hat sich die Kundenstruktur verändert seit der Pandemie?
Bernhard: Über die Dauer gesehen hat sich die Kundenstruktur insofern verändert, dass für KMU, die früher selten Video oder Web-Konferenzen eingesetzt haben, diese heute nicht die Ausnahme, sondern integraler Bestandteil der Geschäftskultur geworden sind. Viele Kunden haben entschieden, Veeting Rooms strategisch einzusetzen, also nicht, weil sie unter Druck stehen, sondern weil sie eine längerfristige Lösung suchen. So wie Home Office Teil der Arbeitskultur bleiben wird. Es gibt heute auch sehr viele virtuelle Events. Diese machen die Firmen üblicherweise nicht mit Veeting, sondern mit unseren Partnern wie beispielsweise xtendx, die Broadcasting-Plattformen für Events anbieten, bei denen die Technologie und die Funktionen von Veeting Teil des Gesamtpakets sind.
CW: Sie haben mehrfach das Whitelabel-Geschäft angesprochen. Welche Bedeutung hat es für Veeting?
Bernhard: Das Whitelabel-Geschäft läuft hervorragend und hat sich als eines der Kernbestandteile neben dem Reseller-Business entwickelt. Die Anzahl Whitelabel-Instanzen ist letztes Jahr auf über 250 angewachsen. Gerade eben, weil viele Kunden die Image-Vorteile sehen, wenn man eine Konferenz-Lösung unter dem eigenen Brand daherkommt, und auch, weil sich Veeting in die eignen Prozesse integrieren lässt.
CW: Können Sie einige Kundenbeispiele nennen?
Bernhard: So empfiehlt zum Beispiel der Bundesverband der Datenschutzverantwortlichen Deutschlands uns offiziell als datenschutzkonforme Videokonferenzlösung, was uns insbesondere in Deutschland einen Schub verschafft hat. Darüber hinaus sind wir eine Kooperation mit der erster Online-Ferienmesse der Schweiz des Schweizer Reiseverbands eingegangen. Für die Messe ist Veeting offizieller Partner für Videoberatung der Kunden. Das heisst, Reisebüros können Veeting benutzen, um Kunden Destinationen vorzustellen. Weiter haben wir mit Jurata, einem Schweizer Start-up für Rechtsberatung, PonteNet, einem Dienstleister für Ärztenetzwerke und medizinische Versorgungsmodelle im Bereich Managed Care oder Viselio, ein Reise-Startup, das neu auch Covid-Testberatungen über Video anbietet, neue Kunden gewinnen können. Das Whitelabel-Geschäft ist auch anderweitig gewachsen. Unser Partner xtendx konnte mit der auf Veeting basierenden Platform simplex Meeting unter anderem die Vereinigung der Strassenverkehrsämter ASA, den Event-Platformanbieter eyevip cloud oder die Vermögensverwaltung und Finanzberatungsfirma Riedweg & Hrovat als Whitelabel-Kunden gewinnen.
CW: Lassen Sie uns in die Zukunft blicken: Was machen Sie nach der Pandemie, wenn die Leute sich wieder von Angesicht zu Angesicht treffen können – und wollen?
Bernhard: Wir stellen aus Gesprächen mit Kunden fest, dass die Verwendung von Webkonferenzen als Alternative zu physischen Sitzungen weiter zunehmen wird. Homeoffice und Online-Meetings werden vermehrt stattfinden, nicht weniger. Die Pandemie hat in der Arbeitskultur eindeutig einen gesellschaftlichen Wandel angestossen.
CW: Sie sind der Fachmann: Wie lauten Ihre fünf Tipps für eine erfolgreiche Videokonferenz?
Bernhard: Meine fünf Ratschläge für eine Videokonferenz lauten:
  1. Für Geschäftssitzungen sollte man eine professionelle Konferenzlösung wählen, nicht bloss eine auf Audio, Video und Chat beschränkte Software.
  2. Die zur Verfügung stehenden Tools soll man nutzen, weil man sich besser ausdrücken kann. Manchmal reichen Worte nicht und es braucht zum Beispiel eine Zeichnung oder Notizen auf dem Board, wie man sie an einer physischen Sitzung mit einem Flipchart auch anwendet. Zweck der Hilfsmittel ist ja, sich genauer und besser verständlich machen zu können.
  3. Wenn sensible Informationen ausgetauscht werden, einen Anbieter wählen, der den Datenschutzanforderungen gerecht wird. Das heisst einen Schweizer Hersteller mit Schweizer Rechenzentrum.
  4. Gerade im Homeoffice muss der Hintergrund stimmen. Deshalb sollte man einen neutralen oder optisch ansprechenden Hintergrund wählen. Falls das nicht möglich ist, kann in vielen Tools der Hintergrund unscharf geschaltet werden.
  5. Um Umgebungsgeräusche zu vermeiden und besser verständlich zu sein, empfiehlt es sich immer, ein Headset verwenden.



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