Was ist das E-Patientendossier und wann kommt es?

Was ist ein Stellvertreter, Was ist eine (Stamm-)Gemeinschaft, wie werden Zugriffsrechte erteilt?

Was ist ein Stellvertreter?

Sie können die Verwaltung Ihres elektronischen Patientendossiers einer Vertrauensperson übergeben, einem sogenannten Stellvertreter. Minderjährige Kinder können durch ihre Eltern vertreten werden.
Hat jemand eine Patientenverfügung, kann auch z.B. ein erwachsener Sohn die Stellvertretung für seinen dementen Vater übernehmen. Genaueres ist in diesem Fallbeispiel erklärt.

Was ist eine (Stamm-)Gemeinschaft?

Beim elektronischen Patientendossier schliessen sich autonome Projekte zusammen. Dabei organisieren sich Gesundheitsfachpersonen und ihre Organisationen in einem Verbund (technisch und organisatorisch). Solche Verbünde heissen «EPD-Gemeinschaften».
In einigen Gemeinschaften können Sie als PatientIn Ihr EPD eröffnen. Eine solche Gemeinschaft nennt man Stammgemeinschaft.
Beides kann dezentral in den Versorgungsregionen entstehen. Beispielsweise im Kanton Zürich können sich dann Spitäler, Pflegeheime, Apotheken, Arztpraxen oder Spitex-Dienste anschliessen.
Noch keine zertifizierten Stammgemeinschaften
Nach Angaben einer eHealth-Suisse-Sprecherin heisst es auf Anfrage, dass es derzeit noch keine zertifizierten Stammgemeinschaften gibt. Somit können Privatpersonen noch keine EPD erhalten. Allerdings gibt es in Genf Personen, welche mit MonDossierMédical ein EPD-ähnliches Patientendossier haben. Genf ging mit diesem Projekt voraus und die Erfahrungen damit seien in weitere Projekte geflossen. MonDossierMédical wird nach der Zertifizierung der Stammgemeinschaft Cara, zu der auch Genf gehört, ins EPD überführt, heisst es weiter.
Weitere Informationen finden Sie hier.

Wie werden Zugriffsrechte erteilt?

Laut offiziellem eHealth-Suisse-Video können Sie die Dokumente drei verschiedenen Vertraulichkeitsstufen zuordnen: «geheim», «eingeschränkt zugänglich» oder normal zugänglich. Dokumente, die «geheim» sind, können nur Sie einsehen. «Eingeschränkt zugänglich» sind Dokumente, die aus Ihrer Sicht heikel sind und nur z.B. Ärzte mit speziellem Zugriffsrecht einsehen können. «Normal zugänglich» ist für alle anderen Dokumente gedacht.
Es gibt drei Vertraulichkeitsstufen
Quelle: Videostill / ehealth suisse
Da das EPD, wie bereits erwähnt, momentan noch nicht verfügbar ist, konnte die Autorin dies nicht selbst ausprobieren.



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