Bibliothekswesen 08.04.2020, 15:05 Uhr

Uni Freiburg digitalisiert hebräische Handschriften

Für die Plattform E-Codices digitalisiert die Universität Freiburg auch hebräische Handschriften aus Schweizer Sammlungen.
Eine Kopie des «Sefer Moreh Nevukhim» («Führer der Unschlüssigen») von Moses Maimonides auf E-Codices
(Quelle: Screenshot: jst/nmgz)
Die Universität Freiburg digitalisiert derzeit mehr als 60 hebräische Handschriften aus Schweizer Sammlungen. 24 davon sind bereits online und können abgerufen werden.
In privaten und öffentlichen Sammlungen der Schweiz befinden sich fast 800 hebräisch Bücher, wie die Universität Freiburg in einer Mitteilung vom Dienstag schreibt. Die Schriften stammen aus verschiedenen Regionen, etwa aus Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien oder dem Nahen Osten.
Mindestens ebenso vielfältig wie die Herkunft, sind die literarischen Gattungen von biblischen und liturgischen Texten über Kabbala und Philosophie bis hin zu Texten über Medizin und Grammatik.
Die Manuskripte repräsentieren die Interessen ihrer früheren Besitzer. Zu ihnen gehörte beispielsweise der Theologe Theodore de Bèze, ein Schüler Calvins.
Das Projekt Hebräische Handschriftenbibliothek der Schweiz hat zum Ziel Manuskripte vom Mitttelalter bis zur Moderne zu beleuchten und mit einer wissenschaftlichen Beschreibung zu versehen, wie die Universität Freiburg weiter mitteilte. Eine erste Auswahl kann online auf der Plattform E-Codices eingesehen werden.
Unter all den Manuskripten findet sich zum Beispiel eine prächtige Pessach Haggada aus dem 18. Jahrhundert, die in einer Genfer Bibliothek aufbewahrt wird. Das reich verzierte Büchlein, das im Frühling am jüdischen Passahfest gelesen wurde, erzählt die biblische Episode des Auszugs der Hebräer aus dem Land Ägypten und enthält vollständig in schwarzer Tinte gezeichnete Illustrationen, die meisterhaft den Kupferstich imitieren.



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