02.07.2007, 08:17 Uhr

GPLv3 endlich veröffentlicht

Nach monatelangen Streits um den Wortlaut der dritten Version der General Public License (GPL) steht deren Text nun fest und soll Anwendern mehr Rechtssicherheit bieten.
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Auf der Homepage von GNU ist der Lizenztext der GPLv3 publiziert.
Rund 16 Jahre nach der letzten GPL ist eine frische Version der Open-Source-Lizenz erschienen. Die GPLv3 ist nicht mehr mit ihrer Vorgängerin kompatibel, soll aber für die Anbieter und Anwender von Open-Source-Software mehr Rechtssicherheit bringen. Einige wichtige Punkte der Lizenz brachten grossen Diskussionsstoff in die Open-Source-Gemeinde. Vor allem der Punkt um das Digital Restrictions Management (DRM) sorgte für rauchende Köpfe. Im Speziellen ging es um TiVo, ein in den USA weit verbreiteter Videorecorder auf Linux-Basis. Obwohl der Quellcode von der Herstellerin offen gelegt wurde, kann keine modifizierte Software auf dem System betrieben werden. Während sich die Entwicklerin der GPLv3, die Free Software Foundation (FSF) gegen diese Mentalität stellt, meinte Linux-Vater Linus Torvalds, dass jede Herstellerin selber bestimmen darf, was auf ihrem System läuft.
Zudem stellt die Ziffer 11 der Lizenz einen brisanten Punkt dar. Dieser verbietet, dass Patentlizenzen nur für ein bestimmtes Produkt ausgestellt werden, wie es in den Patentabkommen zwischen Microsoft und einigen Linux-Anbietern bereits geschehen ist (Novell, Xandors, Linspire). Insgesamt gestaltet sich die aufgefrischte GPLv3 als komplexer Rechtstext, der jedoch den heutigen Techniken gerecht werden soll und somit den Anwendern den nötigen Rechtsschutz verleiht.
Harald Schodl



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