Google Chrome 02.09.2008, 22:48 Uhr

Browser fürs Produktiv-Web

Immer mehr Software steht online zum Abruf bereit. Damit Produktivität nicht vom Browser gebremst wird, schickt Google Chrome ins Rennen.
Jede Registerkarte im Chrome-Browser hat eine eigene Adressleiste
Google Chrome zielt auf Internet-Nutzer, die keine Software mehr auf der Festplatte installiert haben. Dafür geht Google beim Tabs-Konzept einen Schritt weiter als der Markt führende Internet Explorer und der Open-Source-Konkurrent Firefox: Ein Tab ist eine «Sandbox», der Prozess läuft damit unabhängig vom eigentlichen Browser und den übrigen Tabs. Der Vorteil ist, dass einerseits eine überlastete Web-Anwendung wie die Textverarbeitung Google Docs den kompletten Browser nicht zum Absturz bringt, andererseits die eingegebenen Daten auf den übrigen Tabs nicht verloren gehen. Wie unter Windows beendet der Nutzer mithilfe des Task-Managers von Chrome den abgestützten Tab. Auf den anderen Registerkarten kann er weiter arbeiten.

Eine Spezialfunktion ist der Inkognito-Tab. Ihn öffnet der Anwender zum Beispiel auf dem Rechner eines Arbeitskollegen, auf dem er keine Daten hinterlassen will oder darf. Alle Eingaben, Suchanfragen, Cookies oder Lesezeichen in dem Inkognito-Tab löscht der Chrome-Browser automatisch, sobald der Tab geschlossen wird. Damit sind alle Spuren beseitigt. Laut Produktmanager Christoph Oehler von Google Schweiz kann der Browser aber nicht komplett inkognito geschaltet werden. Chrome liefere nicht mehr Daten an Google als die anderen Browser an ihre Hersteller. Lediglich für die Omnibox sei mehr Kommunikation erforderlich, sagte Oehler. Die Adressleiste Omnibox schlägt dem Nutzer ähnlich wie Google Suggest schon während des Eintippens eines Begriffs Wörter, Webadressen oder zum Beispiel Wikipedia-Einträge vor.

Mehr Produktivität verspricht die Suchmaschinengigantin den Benutzern seiner Online-Software: Google Text & Tabellen, Google Mail und etwa Google Kalender sollen dank der eigens entwickelten JavaScript-Engine V8 reibungsloser laufen. Die Web-Applikationen nutzen JavaScript, um dem Anwender Funktionen wie in einem lokal installierten Programm bereit zu stellen.

Den quelloffenen Chrome-Browser können Anwender derzeit in einer deutschsprachigen Beta-Version herunterladen. Die Suchmaschinenherstellerin plant, das Programm auch für die Mac- und Linux-Plattform kostenlos anzubieten.
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