«Unsere Jobs sollen den Standort Schweiz stärken»

Zukunftspläne

CW: Was fehlt aktuell im Portfolio von Abacus?
Hintermann: Im Bereich der grossen Kunden, die in der Vergangenheit SAP eingesetzt haben, gibt es Anforderungen, die wir sukzessive umsetzen wollen. Dabei geht es hauptsächlich um verschiedene Anforderungen im Bereich der Multi-Währungsfähigkeit unserer Software. Das wichtigste Beispiel sind mehrere Leitwährungen im gleichen Mandanten. Unternehmen in der Schweiz und Unternehmen in der EU werden im gleichen Mandanten geführt. Der Mandant in Schweizer Franken, die Geschäftsbereiche Schweiz ebenfalls in Franken und die Geschäftsbereiche in der EU in Euro. Gleichzeitig arbeiten alle Geschäftsbereiche an Projekten, die noch in US-Dollar geführt werden. Heute benötigt Abacus für diese Konstellation mindestens zwei Mandanten, was für den Kunden Nachteile mit sich bringt.
“Unsere Zukunftsvision ist, dass die Maschine den Menschen selbstständig informiert„
Claudio Hintermann
CW: Welche Pläne hat Abacus für die nähere Zukunft?
Hintermann: Wir wollen die Integration der DeepCloud-Technologien vorantreiben, um eine durchgängige Digitalisierung B2B, aber auch B2B2C zu ermöglichen. Darüber hinaus soll das erwähnte «Autonomous Life Accounting» perfektioniert werden, um eine autonome Buchführung zu ermöglichen, die auch selbstständig Prognosen und Vorschläge erstellen kann. Unsere Zukunftsvision ist, dass die Maschine den Menschen selbstständig informiert und nicht der Mensch in der Maschine manuell die Resultate suchen und interpretieren muss. Das ist ein Paradigmenwechsel in der Business-Software.
CW: Kommen wir noch zu Ihnen persönlich. Sie sind seit der Gründung in der Geschäftsführung. Haben Sie Pläne für eine Nachfolge?
Hintermann: Wir sind schrittweise dabei, die operative Führung unserer Unternehmung zu verjüngen, und werden in den nächsten zwölf Monaten weitere wichtige Positionen neu besetzen. Sie werden sich noch etwas gedulden müssen. [schmunzelt]
Zur Person und Firma
Claudio Hintermann studierte nach dem Gymnasium an der Universität St. Gallen Betriebswirtschaft. Anschliessend gründete er 1985 zusammen mit Thomas Köberl, Eliano Ramelli und dem Treuhänder Georg Winkler in St. Gallen die Software-Firma Abacus Research. Er ist bis heute der CEO und Chefstratege des ­Unternehmens.
Abacus Research entwickelt seit 1985 inte­grierte betriebswirtschaftliche Standard-Software für Schweizer KMU. Mit rund 65 000 Kunden ist ­Abacus Marktführer. Abacus beschäftigt 680 Mit­arbeitende. Der Hauptsitz befindet sich in Wittenbach. Nieder­lassungen gibt es in Biel und Thalwil, Büros in Genf, Lugano, Winterthur sowie Tochterunternehmen in Deutschland (Hamburg, München und Stuttgart). www.abacus.ch

Dieser Artikel ist im Rahmen der «Top 500»-Sonderausgabe von Computerworld erschienen. Das Heft einschliesslich Ranking lässt sich auf dieser Seite bestellen.



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