75 Millionen an Investitionen 27.03.2018, 06:16 Uhr

IT-Bildungsoffensive im Kanton St. Gallen

Der Kanton St. Gallen investiert 75 Millionen in eine IT-Bildungsoffensive. Von dieser sollen von der Primar- bis zur Hochschule alle Bildungsstufen profitieren.
Die St. Galler Regierung will während acht Jahren 75 Millionen Franken in eine IT-Bildungsoffensive investieren. Die Massnahmen sollen alle Bildungsstufen betreffen - von der Primarschule, über die Berufsbildung bis zur Universität.
Im Zentrum der IT-Bildungsoffensive steht die Bekämpfung des Fachkräftemangels, der sich aus demografischen Gründen verschärfen werde. Es gehe aber auch um Standortpolitik und um eine bessere Nutzung der Ressourcen im Kanton, hiess es am Montag an der Medienorientierung über die Vorlage.
Zu den Besonderheiten gehöre, dass Massnahmen über alle Bildungsstufen hinaus geplant seien, stellte Bildungschef Stefan Kölliker (SVP) fest.
In der Volksschule soll an Modellschulen der digitale Unterricht ausprobiert werden. Weiter sind Nachqualifikationen der Lehrkräfte geplant. In der Berufsbildung ist eine digitale Plattform für gemeinsam gestaltete Ausbildungen durch Betriebe, Schulen und Branchenverbände vorgesehen. Heute dauere es zu lange, bis in der Ausbildung auf neue Bedürfnisse am Markt reagiert werde, hiess es.

Weniger in die Forschung

An der Fachhochschule soll es ein Kompetenzzentrum angewandte Digitalisierung geben. An der Universität St. Gallen wird eine School of Information and Computing Science mit einem Bachelor- und Masterstudiengang aufgebaut.
Zur IT-Offensive gehören auch Wirtschaftspraktika für die Mint-Berufe (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik). Kantonsweit soll eine Vernetzungsplattform für Praktikumsplätze aufgebaut werden.  In der Vernehmlassung zur Vorlage hatte es Kritik gegeben, dass die Forschungsausgaben zu hoch seien und dafür zu wenig in die Berufsbildung investiert werde. Darauf hatte die Regierung reagiert, und die Mittel entsprechend verschoben.
Beantragt wird ein Sonderkredit von 75 Mio. Franken, der von 2019 bis 2026 eingesetzt würde. Der Kantonsrat wird die Vorlage im Juni beraten. Wegen der Höhe der Ausgaben braucht es eine Volksabstimmung. Sie ist für Februar 2019 geplant.



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