Fiber7-Test 25.07.2014, 11:13 Uhr

Das schnellste Internet der Schweiz

Mit dem Gbit-Glasfaser-Anschluss für nur 65 Franken will Init7 den Markt aufmischen. Hält das Angebot, was es verspricht?
Fiber7: Das neue Glasfaserangebot von Init7 überzeugt im Test
Die Verwunderung im Internet war gross, als Init7 im Mai Fiber7 vorstellte. Für lediglich 777 Franken im Jahr erhalten Kunden sowohl 1000 Mbit/s Download als auch 1000 Mbit/s Upload. Damit ist die Verbindung nicht nur das derzeit maximal Mögliche, sondern mit einem Preis von 64.75 Franken pro Monat auch äusserst preiswert. Zum Vergleich: Bei der Cablecom gibts für 69 Franken nur 125/10 Mbit/s, die Swisscom bietet sogar nur 20/2 Mbit/s für 69 Franken – dafür aber mit gratis Festnetztelefonie. Bei beiden Anbietern werden aber noch 29.05 beziehungsweise 25.35 Franken fällig für den Anschluss. Bei Fiber7 entfällt diese Gebühr.

Verfügbarkeit

Ob das Angebot tatsächlich zur Verfügung steht, hängt von zwei Dingen ab. Zum einen müssen im Ort bereits Glasfaserleitungen verlegt worden sein. Dies ist derzeit vor allem in den grösseren Städten der Fall. Zusätzlich setzt Init7 auf eine eigene Internet-Infrastruktur, um den günstigen Preis zu ermöglichen. Das bedeutet: Init7 muss in der Telefonzentrale des jeweiligen Quartiers oder Orts bereits eine eigene Installation vorgenommen haben. Nur wenn diese vorhanden ist, steht Fiber7 auch tatsächlich zur Verfügung. Die Anzahl verfügbarer Regionen ist deshalb noch beschränkt, wird aber laufend ausgebaut. Ob und wann Sie Fiber7 nutzen können, erfahren Sie auf der Fiber7-Webseite. Die Verfügbarkeit ist jedenfalls der grösste Schwachpunkt von Fiber7. Lesen Sie auf der nächsten Seite, wie Fiber7 in der Praxis abschneidet.

Bestellung

Wurde die Verfügbarkeit von Fiber7 bestätigt, kann das Produkt bestellt werden. Das Bestellformular kommt als PDF und kann anschliessend gemailt oder per Post zurückgeschickt werden. Dabei hat man die Wahl zwischen einer Jahresrechnung à 777 Franken oder Quartalsrechnungen à je 222 Franken. Zusätzlich werden einmalig 155 Franken für das Setup fällig. Der Kunde hat die Wahl zwischen verschiedenen Hardware-Angeboten. Die verfügbaren Router sind dabei für den Heimgebrauch nicht optimal. Der WLAN-Router unterstützt beispielsweise kein WLAN-AC, weshalb hier beim drahtlosen Betrieb unnötig Geschwindigkeit verloren geht. Der Router ohne WLAN kommt dagegen in einem Rackmountgehäuse für Server und ist entsprechend gross. Am sinnvollsten ist deshalb das Konverter-Paket für 111 Franken. Dieses übersetzt das Glasfaser-Signal und kann per Netzwerkkabel an einem handelsüblichen Router gesteckt werden. Der Router sollte aber relativ über eine kräftige CPU verfügen, um nicht zum Flaschenhals zu werden. Im Test verwenden wir den PCtipp-Testsieger RT-AC66U von Asus. Der Nachfolger RT-AC68U (zum PCtipp-Test) bietet noch etwas mehr Tempo. Dank einer kostenlosen IPv6-Adresse ist man auch für die Zukunft gerüstet. Wer eine fixe IPv4 wünscht, bezahlt pro Monat 20 Franken zusätzlich. Wie lange die Aufschaltung dauert, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Steht Fiber7 in Ihrem Quartier aber bereits zur Verfügung, dauerts zwischen 2-6 Wochen. Je nach dem ob Glasfaser erst im Haus oder bereits in der Wohnung zur Verfügung steht.

Installation

Ist die Aufschaltung erfolgt, ist die Installation simpel. Das Glasfaserkabel wird an der Glasfaserbuchse in der Wohnung eingesteckt und am Konverter. Anschliessend wird ein Netzwerkkabel am Konverter und an der WAN-Buchse am Router angeschlossen. Nach einem Neustart des Routers steht die Internetverbindung. Nur IPv6 muss unter Umständen noch in den Router-Einstellungen aktiviert werden – sofern dies das Gerät überhaupt unterstützt.
Lesen Sie auf der nächsten Seite, wie schnell Fiber7 tatsächlich ist.

Geschwindigkeit

Nun gehts ans Eingemachte: Wie schneidet Fiber7 im Speed-Test an? Das normale Surfenhttp://www.pctipp.ch/# geht bereits schnell. Dennoch laden Webseiten nicht im Millisekunden-Bereich, was vor allem an den zu langsamen Webservern liegt. Selbst Downloads laden oft «nur» mit einigen Hundert Megabits pro Sekunde.
Um die maximale Geschwindigkeit zu messen, nutzen wir den Benchmark von www.speedtest.net. Auch hier zeigt sich aber, dass die meisten Testserver nicht die nötige Geschwindigkeit liefern können. Am schnellsten scheint der Server von MKTH aus Hohentengen bei Schaffhausen. Damit wurde im Test eine Downloadrate von starken 844 Mbit/s erzielt. Der Upload ist mit 758 Mbit/s etwas langsamer. Mit einem schnelleren Router lägen diese Werte möglicherweise etwas höher. Die ganzen 1000 Mbit/s sind aber in der Praxis nicht zu erreichen. Beachtlich ist auch der Ping von 1 Millisekunde, der etwa Gamern zugutekommt. Denn ein kurzer Ping bedeutet eine kürzere Verzögerung bei Multiplayer-Games. Dank hoher Bandbreite und niedrigem Ping eignet sich Fiber7 auch perfekt für Fernzugriffe. Greifen Sie etwa von unterwegs auf Ihren Heim-PC zu, können Sie diesen ohne spürbare Verzögerungen oder Qualitätsverluste aus dem Internet bedienen. Auch Datenhttp://www.pctipp.ch/# eines NAS können von überall nahezu in Echtzeit geöffnet werden – als ob man sich im Netzwerk aufhalten würde.

Fazit

Fiber7 bietet ein derzeit konkurrenzloses Paket mit einer enormen Geschwindigkeit zu einem kleinen Preis. Eine klare Kaufempfehlung! Der einzige Minuspunktist die derzeit noch sehr beschränkte Verfügbarkeit, die aber laufend verbessert werden soll. Wer das Glück hat, in einem unterstützten Gebiet zu wohnen, kann mit Fiber7 nichts falsch machen.