07.02.2014, 09:15 Uhr

Kaufkriterien für Business-Smartphones (Teil 2)

Welche Kaufkriterien spielen speziell bei Business-Handys eine Rolle? In unserer dreiteiligen Serie lesen Sie im zweiten Teil Wissenswertes über den Mobilfunkstandard LTE. Ausserdem führen wir den WLAN- und NFC-Support wichtiger Smartphones auf.
Welche Smartphones eignen sich für den Unternehmenseinsatz? Wir klären in einer dreiteiligen Serie auf
Um Trends und Kaufkriterien bei Business-Handys zu erforschen, haben wir 19 LTE-fähige Business-Smartphones ausprobiert und die wichtigsten Eigenschaften in einer Tabelle zusammengefasst. Zudem befragten wir einige Handy-Produktmanager nach den Trends bei Business-Handys. 2G-3G-4G ist wie Feldweg-Landstrasse-Autobahn. Es geht nicht nur darum, dass auf der Autobahn schneller gefahren werden kann als auf der Landstrasse. Wichtig ist auch, dass man bei Staus auf den Landstrassen alternativ auf die Autobahn ausweichen kann und umgekehrt. Bei 3G-4G ist es ähnlich. Oft ist das alte 3G-Netz randvoll und das neue 4G-Funknetz hat noch Platz und Speed-Reserven. Nur in seltenen Fällen ist es umgekehrt, weil sich in den 4G-Netzen noch nicht so viele Handys einloggen wie bei 3G. Die Chance, mit einem 2G-3G-4G-LTE-Handy samt passendem LTE-Vertrag eine zufriedenstellende 3G- oder 4G-Internet-Verbindung zu bekommen ist somit schlichtweg höher als bei einem Handy, das noch gar kein 4G versteht. Deshalb ist LTE für die meisten Business-Traveller beim Handy-Neukauf sinnvoll, wichtig, ja vielleicht sogar ein K.o.-Kriterium. Deshalb wurden nur LTE-Modelle in die Business-Smartphone-Liste aufgenommen.

iPhone 5 hinkt hintendrein

Alle jüngeren Smartphones der Tabelle beherrschen 4G-LTE bereits auf alle hierzulande üblichen LTE-Frequenzen. Das heisst: bei 800, 1800 und 2600 MHz. Einzig das Apple iPhone 5 versteht im Inland nur LTE-1800. Das schon fast flächendeckende LTE-800 dagegen, sowie das bislang noch kaum ausgebaute LTE-2600, beherrscht das iPhone 5 vom Herbst 2012 noch nicht. Ansonsten fehlt den ebenfalls schon etwas älteren Modellen HTC One XL und HTC Velocity 4G das urbane LTE-1800, das bislang aber nur von der Telekom in Ballungsgebieten grossflächig ausgerollt wurde. Immerhin verstehen die beiden älteren HTC-Handys aber das wichtige Band bei 800 MHz, das von allen drei LTE-Netzbetreibern O2, Telekom und Vodafone grossflächig bedient wird. Beim jüngeren iPhone 5s vom Herbst 2013 dagegen hat Apple gleich vom Start weg alles richtig gemacht: Weltweit versteht das 5s-Modell A1457 immerhin sieben LTE-Frequenzen, darunter auch die Schweizerischen. Lesen Sie auf der nächsten Seite: Speed ist nicht alles

Speed ist nicht alles

Sony Mobile ist mit seinen beiden Topmodellen in Sachen LTE innovativer als Apples iPhone 5s. Die Top-Xperias verstehen acht LTE-Frequenzen und das Ganze auch schon im jüngsten LTE-Cat4-Standard bis 150 MBit/s. Dagegen machen die Apples 5 und 5s beim LTE-Cat3-Level bei 100 MBit/s Schluss. Auch LG, Nokia und Samsung haben schon LTE-Cat4-Smartphones im deutschen Markt. Möglichst viele LTE-Bänder sind für ferne Business-Reisen momentan weit wichtiger als der schiere Speedlevel Cat4 versus Cat3, um LTE in möglichst vielen Ländern überhaupt mal nutzen zu können. Im Schnitt verstehen die Smartphones unserer Stichprobe zurzeit 4,6 LTE-Bänder, wobei das ältere iPhone 5 den Schnitt herunter und das jüngere 5s den Schnitt nach oben zieht. Daneben ziehen auch Samsung und Nokia den Schnitt herauf. Natürlich verstehen alle Top-Smartphones auch noch 3G (UMTS, HSPA) und 2G (GSM, GPRS, EDGE). 2G genügt fast weltweit, um telefonieren und langsam surfen zu können. 3G ist ebenfalls grossflächig für Telefonie und zudem für passable bis flotte Internet-Anwendungen geeignet - je nach Tarif und Ausbaustand. 4G ist weltweit als Datenturbo stark im Kommen. Ab 2014 kommt LTE-Cat6 bis 225 MBit/s in die ersten Smartphones. Passende Cat6-Pilotfunkzellen haben erste Netzbetreiber wie O2 in München und Vodafone in Dresden schon im Jahr 2013 in Betrieb genommen und mit Cat6-Endgeräte-Prototypen getestet. Teil 1 der Serie finden Sie hier. Er befasst sich mit den Bereichen Display, Akku und CPU. Teil 3 wird sich mit dem Betriebssystem, Apps und MDM beschäftigen.



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