15.02.2010, 23:20 Uhr

Die Handygeneration von morgen

Heute früh hat in Barcelona wieder die wichtigste Mobilfunkmesse des Jahres eröffnet. Computerworld präsentiert erste interessante Messeneuheiten vom Mobile World Congress 2010 auf einen Blick.
Mobile World Congress, vom 15.-18. Februar in Barcelona
Wie Computerworld bereits berichtete, hat Microsoft heute sein längst überfälliges Update von Windows Mobile vorgeführt. Windows Phone Series 7 sagt der bisherigen Ähnlichkeit mit dem PC-Betriebssystem Ade und setzt auf ein Bedienungskonzept, das mit dem Redmonder MP3-Player "Zune" verglichen wird. Ob das Unternehmen damit die verlorene Kundschaft zurückgewinnen kann und das Business weiterhin anspricht, wird sich zeigen.
Smartphones im Mini-Formfaktor
Sony Ericsson präsentiert mit dem bereits angekündigten Smartphone Xperia X10 sein erstes Android-Handy. Es soll noch im März erhältlich sein. Im zweiten Quartal sollen dann zwei deutlich kleinere Geschwistermodelle erscheinen. Zum einen das reine Touch-Handy "X10 Mini" und zum anderen das "X10 Mini Pro" mit ausziehbarer QWERTZ-Tastatur. Zudem soll das erst kürzlich lancierte Sony Ericsson "Vivaz" um eine Pro-Variante mit physischer Qwertz-Tastatur ergänzt werden. Auf dem Multimedia- als auch Business-Handy kommt Symbian S60 in der Version 5 zum Einsatz. Preise für die Schweiz sind noch keine bekannt.
SIM-Karte mit integriertem WLAN
Chipkarten-Experte Sagem Orga präsentiert gemeinsam mit dem spanischen Telekom-Giganten Telefónica die erste SIM-Karte mit integriertem WLAN-Modem. Mit "SIMFi" werden so Netbooks und Smartphones zu universell nutzbaren und interoperablen HSPA/WLAN-Router.

Lesen Sie auf der nächsten Seite was Samsungs neues Betriebssystem "Bada" für einen Eindruck hinterlässt.
Samsung schlägt Wellen

Mit dem Wave (S8500) lanciert Samsung sein erstes Smartphone mit dem eigens entwickelten Betriebssystem Bada. Das Handy bietet ein 3,3-Zoll grosses Super-Amoled-Display, welches die Inhalte scharf und mit hoher Farbbrillanz darstellt. Zudem läuft das Smartphone dank einem schnellen 1-GHz-Prozessor sehr flott. Bedient wird es über die verbesserte und sehr angenehme TouchWiz-3.0-Oberfläche. Im Vergleich zu ihrer Vorgängerversion ist sie vor allem schneller geworden und bietet neu mit zehn virtuellen Bildschirmen reichlich Platz für Lieblingsanwendungen. Passend dazu soll Samsung demnächst sein neuer App-Store eröffnen.

Kommunikation zusammengefasst
Und weil Mobiltelefonieren immer umfassender wird, hat Samsung im neuen Wave ein so genannter Social Hub integriert. Dieser verknüpft Kontakte mit den dazu gehörenden E-Mails, SMS und Telefonaten. Ausserdem werden Informationen und Nachrichten aus Webdiensten wie Facebook oder Twitter integriert. Es ist also vollkommen egal, woher die Informationen stammen, Bada führt sie übersichtlich und an einem Ort zusammen. Praktisch ist auch die "Ultimate Inbox", welche eingehende E-Mails, SMS und Webdienst-Nachrichten in einem gemeinsamen Posteingang darstellt. Zur Kommunikation mit der Aussenwelt unterstützt das Handy HSDPA mit 7,2 Mbit/s und den aktuellen WLAN-Standard 802.11b/g/n. Zudem ist das Wave das erste Smartphone mit der neuen Bluetooth-Version 3.0 und ermöglicht so eine maximale Übertragungsrate von 24 Mbit/s.

Das Smartphone soll laut Samsung ab April weltweit erhältlich sein. Preise sind derzeit noch keine bekannt.

Lesen Sie auf der nächsten Seite von Motorolas neustem Wurf.
Motorola zeigt neues Android-Handy
Weiter lässt auch Motorola am Mobile World Congress von sich hören. Das neu vorgestellte Smartphone "Quench" soll vor allem mit Web-2.0-Funktionen punkten. Es läuft mit Android in der Version 1.5 als Betriebssystem und unterstützt wie auch andere Android-Smartphones von Motorola die Nutzeroberfläche "Motoblur". Diese sammelt unter anderem alle Neuigkeiten und Nachrichten der Kontaktpersonen und macht sie auf einen Blick abrufbar. Weiter verfügt das Handy über einen 3,1-Zoll-Touchscreen, UMTS und HSDPA mit 7,2 Mbit/s sowie WLAN (802.11b/g), Bluetooth und einen GPS-Empfänger. Das Handy soll noch im ersten Quartal 2010 auf den Markt kommen, zu welchem Preis steht noch nicht fest.

Kurzes Fazit: Im Mittelpunkt des Mobile World Congresses stehen vor allem die neuen Smartphones und ihre jeweiligen Betriebssysteme. Ein wichtiger Trend scheint sich dabei aber abzuzeichnen: Während in den letzten Jahre vor allem Megahertz, Gigabytes oder Megapixel zählten, wird es aktuell immer wichtiger, dass das Handy-OS die gesamte Kommunikation automatisch zusammenfasst. So wird dem Anwender die Informationsflut seiner vernetzten Welt an einem Ort dargestellt und er muss sich nicht um jede Plattform im einzelnen kümmern.
Manuela Amrein



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