15.10.2010, 10:05 Uhr

3G-Entlastung dank WLAN

Angesichts der rasant steigenden mobilen Datennutzung über Smartphones, Tablets und Internet-Sticks stossen die aktuellen 3G-Netze immer öfter an ihre Grenzen. Forscher von Microsoft wollen mit der Wiffler-Technik dagegen halten.
Der Clou: Die Technik loggt mobile Geräte automatisch in öffentliche WLAN-Netze ein und verwendet diese zur Datenübertragung. Dadurch sollen die Datenleitungen des Handy-Netzes entlastet werden.
Das Besondere dabei: Die Entwicklung wurde anhand der Nutzung in Fahrzeugen getestet. Wie eine Versuchsreihe in Seattle, San Francisco und der US-Universitätsstadt Amherst verdeutlicht, konnten die mobilen Geräte nur während elf Prozent der Fahrtzeit eine Verbindung mit einem offenen WLAN-Netz herstellen. Durch ein optimiertes Datenmanagement konnten allerdings 50 Prozent des benötigen Datenvolumens über diese WLAN-Verbindungen abgewickelt werden.
Die 3G-Netzabdeckung, die zu 87 Prozent der Versuchsdauer gegeben war, spielt bei den Überlegungen der Microsoft-Forscher eine untergeordnete Rolle. Vielmehr geht es ihnen darum, die Datenlast zwischen den teuren mobilen Verbindungen und den günstigen öffentlichen WLAN-Netzen aufzuteilen. "Davon profitieren sowohl die Mobilfunkbetreiber, die ihre Netze entlasten, als auch die Kunden, die auf kostengünstigere Datentarife ausweichen können", so die Entwickler.
Um existierende WLAN-Netze auch unterwegs optimal ausnutzen zu können, lädt die Wiffler-Technik nur in Echtzeit benötigte Daten mit der gerade verfügbaren Verbindungstechnik herunter. Pakete, die auch mit einer kurzen Verzögerung bearbeitet werden können, wie etwas das Versenden von E-Mails oder ein Programm-Update werden so lange zurückgehalten, bis eine WLAN-Verbindung hergestellt werden kann.
Auf diese Weise konnte das Wiffler-Team erreichen, dass trotz der schlechten Verfügbarkeit rund die Hälfte des Datenverkehrs über WLAN abgewickelt wurde. Das System errechnet dabei, wie wahrscheinlich es ist, zeitnah wieder auf einen WLAN-Knoten zu stossen. Ist man etwa auf der Autobahn unterwegs, wo nur in unregelmässigen Abständen WLAN verfügbar ist, werden alle Daten mittels 3G heruntergeladen. Erkennt Wiffler WLAN-Hotspots in kurzen Abständen wie etwa in der Stadt wird der Datentraffic entsprechend aufgeteilt.
Ob Wiffler seinen Weg in Smartphones und andere mobile Geräte finden wird, ist derzeit allerdings ungewiss. Eine Verbindung zur aktuellen Windows-Phone-7-Entwicklung besteht nicht.



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