19.12.2012, 15:03 Uhr

Viele Probleme bei den neuen SRF-Apps

Seit Sonntag heisst beim Schweizer Radio und Fernsehen nicht nur alles SRF, auch die mobilen Apps für iOS und Android sind komplett neu. Doch Letztere sorgen mit Kinderkrankheiten und fehlenden Funktionen für wenig Begeisterung.
Statt der Videos gab es in vielen Fällen nur diese Fehlermeldung zu sehen.
Zusammen mit der neuen Markenwelt und der neuen Webseite hat SRF am 16. Dezember auch seine Mobile-Apps generalüberholt. Die von der deutschen Agentur Cellular entwickelten neuen Apps setzen auf ein universelles Design, das heisst, die technische Basis und das grundlegende Design für die iOS- und Android-Apps ist identisch.

Note 1,5 für neue iOS-App

Bei den Nutzern kommen die neuen Apps aber nicht sonderlich gut an. Dies liegt nicht am Design, denn damit sind die meisten User zufrieden. Hingegen stören sie sich an fehlenden Funktionen oder ärgerlichen Fehlern. Im iTunes-Store wird die neue Version 4.0 der SRF-App mit lediglich 1,5 Sternen (von 5) abgestraft. Die Nutzer beschweren sich darüber, dass man keine Videos von vergangenen Sendungen mehr schauen kann oder über Abstürze.

Auch auf Twitter ist der Tenor ähnlich: «Wer hatte beim @srf die stumpfsinnige Idee, keine Videos der letzten Sendungen in der App mehr anzubieten? Unglaublich.», enerviert sich ein Nutzer. Er ist nicht alleine. Zwar sind einzelne Videos in den News verlinkt, ein Sendungsarchiv der vergangenen Sendungen, wie es die alte SF-App für iOS noch hatte, fehlt aber. Wie der SRF-Kundendienst auf Twitter ankndigte, soll es Anfang 2013 jedoch eine Player-App geben, über die man verpasste Sendungen wieder anschauen kann. Auch eine mobile Webseite ist für das erste Halbjahr 2013 geplant.

Android: Probleme mit Videos

Etwas weniger hart fahren Android-Nutzer mit der SRF-App ins Gericht. Das dürfte in erster Linie daran liegen, dass erstmals überhaupt eine richtige App des Schweizer Radio und Fernsehens für Android zur Verfügung steht, während es für iOS schon zuvor eine App gab. Dennoch, auch unter den Bewertungen im Google Play Store finden sich zahlreiche kritische Stimmen. Auch hier wird das Fehlen des Videoarchivs und anderer Funktionen (Stauwarnung) bemängelt. Zudem stören sich die Nutzer daran, dass die App sehr lange zum Laden braucht. Dies konnten wir im Selbsttest ebenfalls beobachten: Das Starten der Anwendung dauerte auf unserem Samsung Galaxy S2 mindestens 10 Sekunden. Das Aktualisieren des Inhalts nimmt nur unwesentlich weniger Zeit in Anspruch ? über WLAN wohlgemerkt. Ein weiteres Problem, das wir beim Antesten festgestellt haben: Das Anschauen von Videos funktionierte auf unserem Testgerät nur teilweise. Nachdem wir zuerst jeweils nur eine Fehlermeldung zu sehen bekamen, konnten wir später die Videos teilweise anschauen, aber nicht alle. Es scheint, als wären die Videos teilweise nicht richtig verlinkt. Die lapidare Antwort von SRF zu diesem Problem: «Dies muss man einmal anschauen.»

Wie SRF weiter schreibt, bedaure man, dass im Moment noch Fehler auftreten, dies sei aber trotz aufwendiger Tests nie zu Hundert Prozent zu vermeiden.

Nicht alles schlecht

Bei aller Kritik gilt aber zu bedenken, dass es sich bei der Android-App noch um eine Beta-Version handelt. Es ist also auf Besserung zu hoffen. So wird laut SRF etwa auch noch an der Optimierung des Ladeverhaltens gearbeitet.

Immerhin: Optisch weiss die neue SRF-Anwendung durchaus zu gefallen. Modern und übersichtlich präsentiert sie sich. Nebst News und Berichten aus diversen Ressorts (Sport, Kultur etc.) hat die App auch eine Wetterübersicht (Meteo), das SRF-TV-Programm sowie einen Livestream für den News-Radiosender SRF 4 zu bieten. Auch das SRF-Sport-Livecenter macht einen netten Eindruck.



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