27.09.2012, 11:10 Uhr

Welches Mobile-Betriebssystem ist das Beste?

Mit Android, iOS und Windows Phone ringen drei Systeme mit unterschiedlichen Ansätzen um die Gunst der Smartphone-Käufer. Welches OS eignet sich für welchen Nutzer?
Welches Smartphone ist mit dem besten Betriebssystem bestückt?
Dieser Artikel wurde ursprünglich in unserer Schwesterpublikation PC-Welt.de veröffentlicht.
Mit Android, iOS und Windows Phone ringen drei Systeme mit unterschiedlichen Ansätzen um die Gunst der Smartphone-Käufer. Blackberry OS und Nokia Symbian spielen bei vorwiegend privat genutzten Smartphones dagegen keine nennenswerte Rolle mehr. Zwar orientieren sich Google und Microsoft an Apples iPhone-Bedienerführung, aber jedes der drei Systeme weist seine Besonderheiten auf. Unterschiede gibt es insbesondere bei der Bedienung, Oberfläche, Funktionsausstattung sowie beim App-Angebot und Datenabgleich. Welches Smartphone-Betriebssystem besonders gut zu welchen Bedürfnissen passt, hängt vor allem davon ab, wie das Smartphone genutzt werden soll.

Android: Dominierend in der Smartphone-Landschaft

Android ist der Shooting-Star unter den mobilen Betriebssystemen. Es ist als freie und offene Plattform konzipiert und rangiert nach der Verbreitung auf Platz eins der Smartphone-Rangliste. Es ist auf Smartphones aller Preisklassen vorinstalliert und lässt sich auf vielfältige Weise anpassen und umgestalten. Viele Hersteller nutzen diese Möglichkeit und setzen auf den Android-Kern eine Oberfläche auf, etwa Sense von HTC, Touchwiz von Samsung und Motoblur von Motorola. Dank dieser optischen Vielfalt findet sich für jeden Geschmack ein passendes Android-Smartphone. Ein Merkmal von Android ist die enge Bindung an Google als Mail- und Kalenderdienst, Google Talk und Apps von Google. Gut: Der Webbrowser in Android kann Flash-Inhalte darstellen.

Bedienung

Android bietet mehrere Startbildschirme, die man anders als bei Apples iOS individuell mit Verknüpfungen und Info-Fenstern («Widgets») einrichten kann. So lassen sich Anrufe, Wetterinfos oder Twitter-Meldungen leicht ablesen. Zwischen den Bildschirmen wechselt man mit einer Wischbewegung. Oft benutzte Apps legt man auf einem der Startbildschirme ab. Wie bei Apples iOS lassen sich ab Android 4.0 verwandte Apps in Ordnern zusammenfassen.

App-Angebot

Der Android Market als offizielle App-Bezugsquelle für Android entwickelt sich rasant und lässt wenige Wünsche offen. Die Angebotsfülle liegt derzeit allerdings noch weit hinter der für das Apple-Betriebssystem iOS zurück. Anders als Apple kontrolliert Google die auf dem Marktplatz angebotenen Programme inhaltlich, technisch und unter Sicherheitsgesichtspunkten nicht. Und Android beherrscht zudem die App-Installation von beliebigen Webseiten – beides sind erhebliche Sicherheitsrisiken.

Datenabgleich

Google Mail und Google Kalender sind die primäre Synchronisationsplattform für Kontakte und Kalendereinträge. Beide Dienste sind nach der Einrichtung automatisch aktiv. Für den Abgleich ausserhalb der Google-Welt legen viele Hersteller ihren Geräten Synchronisationsprogramme bei, die einen Datenabgleich mit Anwendungen wie Outlook erlauben.

Fazit Android

Android punktet bei der grossen Geräteauswahl und beim offenen Betriebssystemkonzept. Zudem erlaubt es Herstellern und Nutzern viele Freiheiten. Die Vielfalt hat auch Nachteile: Die Hersteller müssen Android-Aktualisierungen an die Geräte anpassen, was oft zu Verzögerungen führt. Lesen Sie auf der nächsten Seite: iOS: Vorbild für Smartphone-Betriebssysteme

iOS: Vorbild für Smartphone-Betriebssysteme

Apple nutzt iOS als elegantes Mobilbetriebssystem auf dem iPhone und hat damit ein wegweisendes Bedienkonzept entwickelt. Dabei bildet die Hardware zusammen mit iOS, Apple-ID, App- und Medien-Shop, iTunes-Schaltzentrale sowie Online-Datenspeicherung einen abgeschlossenen Apple-Kosmos mit strikten Regeln. In iOS legt man sämtliche Programmsymbole auf dem Startbildschirm ab, ein separates Programm-Menü oder Widget-Module existiert nicht. Apples BrowserKlicke und öffne kleines Fenster mit Infos zu Internet Explorer Safari beherrscht kein Flash.

Bedienung

iOS ist geradlinig gestaltet und leicht nutzbar. Zudem reagiert es flott. Allerdings sind kaum Anpassungen durch den Nutzer möglich. Bei vielen installierten Apps erweitert iOS den Startbildschirm seitenweise und kann unübersichtlich werden. Darum gibt es links eine Suchfunktion und Ordner.

App-Angebot

Der App Store bietet ein umfangreiches Sortiment von Apps an. Da Apple den Store und die eingestellten Programme streng kontrolliert, wird die Gefahr schädlicher Software minimiert. Apple zensiert jedoch auch harmlose Apps.

Datenabgleich

Kontakte, Kalendereinträge, Musik und sonstige Dokumente lassen sich entweder über das Medienverwaltungsprogramm iTunes oder über den Online-Dienst iCloud aktualisieren und abgleichen.

Fazit iOS

iOS ist für diejenigen interessant, die sich auf Apples Komplettkonzept mit vielen Zwängen einlassen wollen. Dafür wird der Nutzer mit schlanken Menüs, viel Komfort, einem riesigen App-Angebot und umfassenden Sicherheitsrichtlinien belohnt. Lesen Sie auf der nächsten Seite: Windows Phone: flottes Bedienkonzept

Windows Phone: flottes Bedienkonzept

Windows Phone ist ein ähnlich geschlossenes System wie iOS. Aktuell ist die Version 7.5 von Anfang Januar 2012. Das Betriebssystem begrüsst den Anwender mit einem spartanisch anmutenden Startbildschirm, der mit Kacheln gefüllt ist. Darüber lassen sich Apps und Einstellungen aufrufen. Zudem gibt es «Hubs» (Knotenpunkte), die mehrere Funktionen beinhalten können. So lassen sich über den Office-Hub die mobilen Varianten von Word, Excel und Powerpoint aufrufen. Für Kontakte, soziale Netze und Spiele finden sich eigene Hubs. Die Kacheln sind dynamisch, können sich also an die jeweilige Situation anpassen und so Statusinformationen liefern. Ordner lassen sich nicht erzeugen und Flash wird nicht unterstützt.

Bedienung

Weil Smartphone-Hersteller die Bedienoberfläche des Betriebssystems nicht verändern dürfen, ist die Handhabung aller Geräte mit Windows Phone 7 so gut wie identisch. Das Bedienkonzept wirkt an einigen Stellen noch nicht konsequent umgesetzt.

App-Angebot

Der spärlich gefüllte App-Marktplatz ist in Microsofts Medienverwaltungsprogramm Zune eingebunden.

Datenabgleich

Der Datenaustausch mit dem PC läuft stets über einen Microsoft-Server. Übertragen werden die Daten dabei über WLAN oder das Mobilfunknetz, denn Microsoft verzichtet auf eine Synchronisierung von Kontakten und Terminen über USB. Für den Abgleich von Fotos und Videos mit dem PC müssen Sie die Zune-Software verwenden.

Fazit Windows Phone

Microsoft ist ein intuitiv nutzbares, hüsch animiertes und flottes Betriebssystem gelungen, für das es noch wenige Apps gibt. Lesen Sie auf der nächsten Seite: Gesamtfazit

Gesamtfazit

Android
  • Positiv: anpassbare Bedienoberfläche; grosses App-Angebot
  • Negativ: Gefahr durch Schadprogramme; nur mit Google-Diensten sinnvoll nutzbar
iOS
  • Positiv: funktionale Bedienoberfläche; gigantisches App-Angebot
  • Negativ: geschlossenes System; geringe Geräteauswahl
Windows Phone
  • Positiv: innovative Bedienoberfläche; besonders einfache Handhabung
  • Negativ: geringes App-Angebot; geschlossenes System



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