Citrix Synergy 17.10.2012, 16:20 Uhr

Die Top-Highlights

Citrix gibt punkto mobile, flexible End-User-Cloud kräftig Gas. Auf der Infrastrukturseite will das Unternehmen Konkurrent VMware Marktanteile streitig machen.
Citrix-CEO Mark Templeton bei seiner Keynote.
Citrix setzt den mobilen «Workstyle» in die Tat um. Kunden sollen von überall und von jedem Device arbeiten und Cloud-Services aufsetzen können. Das Citrix Lösungsportfolio, das CEO Mark Templeton auf einer Mega-Keynote von zweieinhalb Stunden Dauer vorstellte, gruppiert sich locker um die Kernthemen Devices, Daten und Applikationen.
 
Zunächst zu den Citrix-Kernprodukten, dem Xen-Portfolio bestehend aus XenServer, XenDesktop und XenApp. XenServer 6.1 bietet Live-Storage-Migration und konvertiert VMwares Virtuelle Maschinen im Batch-Betrieb. Konkurrent VMware ist Marktführer punkto Infrastruktur-Virtualisierung, Citrix spielte bislang seine Trümpfe auf dem Markt der Desktop-Virtualisierung (VDI) und End-User-Cloud aus. Beide Unternehmen versuchen verstärkt, im Markt des Konkurrenten zu wildern und Marktanteile zu gewinnen. Mit dem neuen XenClient Enterprise für Ultrabooks, der auf der Synergy präsentiert wurde, bedient Citrix erst einmal seine klassische Klientel. Die Abverkäufe von Ultrabooks liefen in den letzten Monaten zwar eher schleppend. Nichtsdestotrotz sieht Citrix-Chef Templeton darin einen wichtigen Treiber der Konsumerisierung. Warten wir's ab. Über 80 Prozent der Frontend-Software XenDesktop laufe auf Microsoft HyperVisor, gab Templeton ausserdem zum Besten.

Citrix Receiver für Windows 8

Citrix und Microsoft partnern seit über 22 Jahren. Es überrascht daher wenig, dass Citrix seine Virtualisierungs-Software auf Lösungen optimiert hat, die Microsoft in der Pipeline hat. Der Citrix Receiver für Windows 8 ist fertig. Ausserdem laufen auf dem neuen Microsoft OS die Enduser-Cloudprodukte von Citrix: die Videokonferenz-  und Teamsoftware GoToMeeting (jetzt auch für iPads), der Daten-Manager Sharefile und das Tool AppDNA, mit dem Kunden Windows-Apps auf das neue Windows 8 migrieren können. Für Windows 7 hatte Citrix bereits eine hnliche Migrationshilfe im Aufgebot.
 
Finanzielle Vorteile soll eine auf Windows Server 2012 und Hyper-V optimierte Version von XenDesktop bringen. Templeton sprach von «dichteren» Virtuellen Maschinen, was die Speicherkosten senke und die Performance, insbesondere auch durch den verbesserten Video/Audio-Codec HDX, erhöhe. Insgesamt, so versprach Templeton, reduzierten sich für Kunden die Total Cost of Ownership (TCO).
 
Punkto Daten hat Citrix seine Lösung Sharefile bereits auf der letzten Synergy mit sogenannten StorageZones versehen. Neu ist die sogenannte on-demand Synchronisation für XenDesktop, die noch in diesem Jahr auf den Markt kommen soll. Damit können sich Anwender auch über den klassischen XenDesktop den Speicherort für ihre Daten - also Cloud oder on-premise - aussuchen. Auf der nächsten Seite: Policies für Inter-App-Kommunikation und Windows als Cloud-Service

Policies für Inter-App-Kommunikation

Ein Problem sieht Citrix in der unkontrollierten, sogenannten Inter-App-Kommunikation zwischen Business-Applikationen wie Salesforce, Facebook, Oracle oder SAP. Daher hat das Unternehmen Business-Apps via MDX-Technologie mit einem Sicherheits-Container versehen, ohne das technisch jedoch näher auszuführen. Via MDX soll sich die Kommunikation unter Apps kontrollieren und etwa auch interne Policies durchsetzen lassen. Neu zeigte Citrix die von Devicetypen unabhängigen mobilen Applikationen @Workmail (Mail, Kalender, Kontakte) und @Workweb. MDX ist eine Komponente des Citrix CloudGateway, das Apps und Daten für mobile Devices, via Web oder für Windows orchestriert.
 
Citrix ist traditionell stark im Desktop-Virtualisierungsmarkt vertreten und versucht, über seine offene, Open-Source-Cloud-Architektur CloudStack/CloudPlatform seine Präsenz im von VMware dominierten Markt für Infrastruktur-Virtualisierung zu erhöhen. Punkto Windows-Desktop-Virtualisierung geht das Unternehmen nun noch einen Schritt weiter.

Jetzt geht's los: Windows als Cloud-Service

«Windows as a true Cloud Service» sei über die nächsten ein, zwei Jahre das Ziel, gab Citrix-Chef Templeton vor. Erstes Etappenziel ist im November dieses Jahres eine Tech-Preview von «Excalibur» (Bestandteil von Projekt Avalon). Excalibur soll Business-Applikationen und virtuelle Desktops stärker zusammenbringen. Was ist damit gemeint? Mit von der Partie ist HDX-Kompressionstechnologie für flüssigere mobile Videos/Audios (auch über 3G-Netze) und ein automatisiertes sogenanntes Multi-App-Publishing, was die Zeiträume für das Ausrollen von Business-Apps über die Devices bis um den Faktor 10 verkürzt, stellt Citrix in Aussicht.
 
Ausserdem interessant: Echtzeit-Analysetools für die Performance- und Kapazitätsplanung (HDX Edgesight), die ebenfalls in Excalibur enthalten sind. Das zweite Etappenziel punkto «Windows as a true Cloud Service» heisst Merlin. Merlin nimmt die automatische Provisionierung und Self-Service in Angriff. Einen Termin für Merlin nannte Templeton auf der Citrix Synergy in Barcelona noch nicht.



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