28.02.2011, 17:44 Uhr

Microsofts CeBIT-Knaller

Die Blockbuster, die Microsoft auf der CeBIT vorstellt, haben alle mit den Megatrends Cloud und Mobilty zu tun. Mehr Wachstum und Wohlstand durch Cloud Computing, so Redmonds Motto auf der weltgrössten Computermesse.
Wie jedes andere Unternehmen auch feierte Microsoft auf seiner CeBIT-Hauptpresskonferenz erst einmal seine eigene Stärke und Marktmacht. Auf 750 Mllionen PCs weltweit läuft die Microsoft Office-Suite. Danach aber begann der Reigen der Neuerungen, zum Beipiel Windows Intune, ein System- und Software-Management aus der Cloud, das Redmond am 23. März in 37 Ländern auf den Markt bringen will. Mit Intunes lassen sich PC von überall verwalten, überwachen, Software-Lizenzen und die auslastungsgerechte Provisionierung im Auge behalten und auftretende Misstände beheben. T-Systems, als Anbieter von Enterprise-Lösungen auch in der Schweiz aktiv, zeigte in Kooperation mit Microsoft seine Dynamic Services for Collaboration, eine im wesentlichen auf Exchange/Outlook und Sharepoint fussende Lösung. "Viele unserer Kunden werden durch Public-Cloud-Angebote ncht optimal bedient", sagte Hagen Rickmann von T-Systems Deutschland. Diesem Misstand will der Telko-Dienstleister mit einem flexibleren Angebot abhelfen, und nennt Flexibilität neben günstigen Kosten und Dynamik auch gleich als Hauptargument, das für die Services spricht. Ausserdem ist das Angebot mithilfe von Add-ons ausbaubar und konsequent modular aufgebaut. Der Kunde bezahlt nur für die Modulem, die er auch abonniert hat.

Ad-hoc-Analysen: Infonea Cube

Unter dem dem Motto "Konsumerisierung der IT" spielt Windows 7 für Mcrosoft selbstredend eine Paraderolle. Windows 7 sei haptik- und touch-fäig, betonte Ralph Haupter, Vorsitzender der Geschäftsführung Microoft Deutschland. Wie um zu beweisen, dass so etwas wie Business Intelligence auch auf einem Tablet unter Windows 7 möglich ist, führten die Microsoft-Partner Werner an Laak (Comma Soft) und Benjamin Schulte (Infonea) ihren Infonea Cube vor, ein ganz quirliges Stück Software, mit dem Kunden per Zeigefinger Ad-hoc-Analytik, also intelligente Geschäftsanalysen in Echtzeit, betreiben können. Die Lösung lief bereits auf Dektops unter Windows 7, konnte aber mit wenig Aufwand auf Windows-7-Tables portiert werden. Die Touch-Bedienoberfläche war dabei der grösste Stolperstein. Der intelligente Infonea Cube benötig zum Betrieb jedoch noch zusätzliche Server- und Netzwerk-Technologie. Frank Fischer, Chef der Geschäftseinheit Mobile Communications, hatte noch frisch aus Barcelona Windows-Phone-7-Devices in der Hosentasche. Er präsentierte ein Car Management aus der Cloud, das Microsoft zusammen mit Daimler für Elektroautos und für mit Wasserstoff betriebene Hybridfahrzeuge entwickelt hat. Das "Remote Car Management" zeigt auf einer Karte an, wie weit der Fahrer mit der vorhandenen Batterieladung noch kommt und wo er gegebenenfalls die Akkus aufladen kann (E-Tankstellen). Ausserdem lässt sich der eigene fahrbare Untersatz, in Wintertagen wichtig, per Klick vorheizen. Ein wenig atavistisch kam Johannes Helbig, CIO der Deutschen Post, mit seinem E-Postbrief daher - in Zeiten von E-Mails, sozialen Netzwerken und Twitter nun eigentlich keine echte Inovation. Geschäftskunden mögen jedoch Mehrwert daraus schöpfen. Der E-Postbrief soll in Office und Outlook eingebunden und bis Ende des Jahres 2011 auch als mobile App und auf Tablets nutzbar sein. 

Wohlstand durch Cloud Computing

Richtig politisch wurde es zum Ende der Veranstaltung. Geschäftsführer Ralph Haupter rief alle wirtschaftlichen und politischen Kräfte dazu auf, sich ihrer "Corporate Technical Responsibility" zu stellen. Ein mehrseitiges Microsoft-Thesenpapier erklärt, wie Unternehmen mihilfe der Cloud mehr Wachstum und Wohlstand schaffen können und welche Voraussetzung dafür nötig sind. Bundeskanzlerin Angela Merkel erscheint am Dienstag, den 1. März, auf der immer noch grössten Computermesse der Welt und gibt den Startschuss für die Cloud-Initiative "Chancenrepublik Deutschland", die Cloud-Knowhow und Cloud-Technologie mit 30 Grossprojekten fördert.



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