12.06.2017, 06:33 Uhr

Salt-Chef will Strahlungsgrenzwerte verdreifachen

Andreas Schönenberger, CEO des Schweizer Mobilfunkanbieters Salt, bekämpft die strengen Strahlungsgrenzwerte hierzulande. In einem Zeitungsinterview fordert er eine Verdreifachung.
Die Strahlungsgrenzwerte für Antennenstandorte sind dem Salt-Chef Andreas Schönenberger ein Dorn im Auge. Zur Leistungssteigerung der Netze sollten diese erhöht werden, fordert er im SonntagsBlick. Sonst drohe ein Stau auf der mobilen Datenautobahn.
Konkret schwebt Schönenberger eine Verdreifachung der heutigen Grenzwerte vor, wie er im Zeitungsinterview sagte. Auch damit lägen die Grenzwerte noch immer um einiges tiefer als zum Beispiel in der EU. Heute liegt der Grenzwert in der Schweiz an heiklen Standorten bei 6 Volt pro Meter. Weiter fordert Schönenberger, die Grenzwerte gleichmässig unter den Anbietern aufzuteilen. Davon erhofft sich der Salt-Chef auch eine bessere Position gegenüber den Konkurrenten Swisscom und Sunrise. «Heute schöpft der erste Anbieter, der in einer bestimmten Region eine Antenne aufstellt, oftmals 80 bis 90 Prozent des Grenzwerts in diesem Gebiet aus.» Da bleibe für die anderen nicht mehr viel übrig. Der Salt-Chef äusserte sich auch zum Thema Roaming. In der EU und im EWR-Raum werden die Gebühren mittels einer Verordnung gekippt. Schweizer Handynutzer hingegen surfen und telefonieren deshalb nicht günstiger im Ausland - eher im Gegenteil. «Wir profitieren nicht von den in der EU ab Mittwoch geltenden Grosshandelspreisen und müssen die Einkaufspreise für Roaming-Dienstleistungen mit allen Partnern individuell verhandeln», sagte Schönenberger. Im Wissen um sinkende Roaming-Einkünfte im EU-Geschäft verlangten Anbieter aus der EU von den Schweizern sogar häufig mehr.



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