Endlich 28.10.2008, 13:07 Uhr

Jeder darf zensuriert surfen

Ein Add-on für den Browser Firefox ermöglich es westlichen Surfern, sich innerhalb der "Great Firewall" Chinas zu bewegen und in den "Genuss" eines zensurierten Internet-Angebots zu kommen.
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Mit dem Firefox-Add-on "China Channel" ist es westlichen Websurfern möglich, durch das chinesische Internet inklusive Zensur und Inhaltefiltern zu surfen und somit die wirkungsvolle Webzensur selbst zu erleben. Die Programmierer aus Hongkong geben Menschen ausserhalb des kommunistisch geführten Landes die Chance, die Mechanismen der Zensur beim Surfen kennenzulernen, mit denen chinesische User täglich konfrontiert sind. Die Firefox-Erweiterung routet die Anfragen im Webbrowser über einen Proxy-Server in China. Der Rechner erhält somit eine chinesische IP-Adresse, und der User befindet sich surf-technisch innerhalb der "Grossen Firewall".
Das Surfen im chinesischen Web gestaltet sich durchaus mühsam. Seiten, die bestimmte Stichwörter wie "Dalai Lama", "Tiananmen", "Democracy" oder regimekritischen Content enthalten, können gar nicht aufgerufen werden. Webseiten von westlichen Tageszeitungen und Magazinen sowie News-Portale werden ebenfalls umfassend geblockt. Selbst der Onlineauftritt von pressetext ist von China aus teilweise nicht zu erreichen. Stattdessen zeigt der Browser die Auskunft, dass die Verbindung während des Aufbaus unterbrochen wurde. Alternativ dazu bekommt der User auch den Hinweis auf einen Server-Error angezeigt. Selbst auf jenen Seiten, die von der chinesischen Zensur als in Ordnung befunden werden, gestaltet sich das Surfen für europäische Ansprüche mühselig, denn die Verbindungsgeschwindigkeit ist langsam.

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