Juniper sägt an Ciscos Thron

Junipers Secure Services Gateway (SSG) 520 ist der erste Vertreter aus der SSG-Produktlinie der Netzwerkerin, in dem sich das Erbe der vor knapp zwei Jahren übernommenen Net-screen direkt widerspiegelt. Unsere Schwesterpublikation Network World hat 520 getestet, und zwar als Ersatz für einen WAN-Router 3745 von Cisco und eine 208-Firewall von Netscreen auf einem vernetzten Linux-Server.

Alle Funktionalitäten, die von einer solchen Firewall erwartet werden dürfen, sind da: Neben ausgeklügelten Firewall-Funktionen für die unternehmensweite IT sind dies zentrales Management und Deep-Packet-Inspection. Indes erweist sich das dynamische Routing eher für Abteilungen oder einzelne Niederlassungen denn für komplette Unternehmensnetze ausgelegt. Obwohl die Hardware hinsichtlich Optik und Leistungsdaten an Firewalls für Rechenzentren erinnert, liegt sie mit einem Preis von umgerechnet rund 8500 Franken im Budget mittelgrosser Firmen.

Will man die SSG-Gateways nun direkt mit der Konkurrenz vergleichen, müssen sie gegen Ciscos IOS-Router 2800 und 3800 antreten. Beide Hersteller bieten WAN-Schnittstellen, dynamisches Routing, auswechselbare Port-Karten sowie VPN- und Firewall-Funktionalität. Trotzdem spielen sie nicht in derselben Liga, bilanzieren die Tester. Zu unterschiedlich sind ihre Stärken und Schwächen: Cisco brilliert beim Routing, und mit IOS kann SSG nicht mithalten. Selbst Junipers hauseigenes Junos ist in dieser Hinsicht mächtiger.

Junipers respektive Netscreens unbestrittene Stärke ist dafür die Firewall. Und weil Security-Aspekte immer wichtiger werden, während Networking-Funktionen heute zum Standard gehören, glauben die Tester, dass Juniper als Anbieterin künftig an Bedeutung gewinnen wird.