IT-Projekt 22.06.2018, 13:30 Uhr

Maschinenbauer iepco setzt auf Abacus

Das Aargauer Maschinenbauer iepco produziert Polieranlagen für die Oberflächenbearbeitung. Für die Prozessintegration setzt das Unternehmen neu auf Abacus-Software.
Der Industriebetrieb iepco fertigt Anlagen für Oberflächenbearbeitung und handelt mit Strahlmitteln
(Quelle: iepco)
Das Unternehmen iepco aus dem aargauischen Leuggern ist bei Microstrahl-Technologie weltweit tätig. Selbst entwickelte Verfahren sorgen dafür, dass sich Gummi-, Kunststoff- und Metalloberflächen hochgradig optimieren lassen. Die Anlagen von iepco reinigen die Oberflächen von Schmutz, befreien sie von Loseteilen und verbessern ihre Eigenschaften durch Aufbringen definierter Strukturen oder Oberflächenverdichtung. Dafür kommen Strahlmittel zum Beispiel aus Glas, Keramik, Korund, Kunststoff, Silikaten oder auch organische Materialien wie Nussschalen zum Einsatz. Rund 1400 Tonnen dieser und anderer Werkstoffe hält iepco im eigenen Lager vor.
Die Anlagen von iepco sind für Hersteller von Gummi- und Kunststoffprodukten wie Zahnbürsten sowie für Medizinaltechnikproduzenten zugeschnitten. Rund um den Globus stehen rund 15'000 Anlagen von iepco in Betrieb.

Firmenweiter Datenpool

Das Unternehmen selbst besteht aus den drei Abteilungen Maschinenproduktion und Strahlmittelherstellung, Dienstleistungen für die Beschichtungen und Bestrahlungen sowie Handel mit Additiven und Rohstoffen. Um die Produktion und die Lagerbewirtschaftung besser einzubinden, die betrieblichen Abläufe zu vereinheitlichen, die Kontrolle über die Auftragseingänge zu erhöhen und Dokumente digital zu archivieren, wurde 2015 beschlossen, das bisherige Fakturierungs- und Handelssystem sowie unzählige Excel-Listen durch eine integrierte ERP-Lösung abzulösen. Sie sollte in der Lage sein, den Datenbestand zentral zu halten, sodass es unternehmensweit nur noch eine einzige Informationsquelle für alle Mitarbeiter gibt.
Neu setzt iepco auf die ERP-Software von Abacus. Den Zuschlag bekam das System wegen des Konzepts der «All in One»-Lösung mit eingebautem Produktions- und Planungssystem (PPS), dem modularen Aufbau und dem Zugriff via Web-Oberfläche. Für die Implementierung der Software zeichnete bsb info partner verantwortlich. Ein Hauptgrund für die Wahl des Abacus-Partners war seine langjährige Branchenerfahrung mit Industriekunden. Der IT-Dienstleister aus Spreitenbach benötigte dann auch nur sechs Monate für die Inbetriebnahme des Systems. Für die 24 Benutzer neu integriert sind die Offertenstellung, der Verkaufs- und Produktionsauftrag, die Arbeitsvorbereitung, die Produktionsabwicklung, die Ressourcenplanung, der Einkauf, die Lagerverwaltung, die Auslieferung, die Verrechnung sowie das Finanz- und Rechnungswesen.
Zur Firma
iepco
entwickelt und vertreibt seit 1970 Maschinen für die Oberflächenbearbeitung an metallischen Bauteilen. Daneben betreibt das Unternehmen eine Dienstleistungseinheit und den Handel mit Strahlmitteln. Der vom Inhaber André Faude geführte Familienbetrieb beschäftigt rund 40 Mit­arbeiter in Leuggern und in den Niederlassungen in Gippingen sowie Höri.
www.iepco.ch

Geschäftsgeheimnis schützen

Als Knacknuss stellte sich die Forderung von iepco heraus, zum Schutz der Geschäftsinteressen die Mischrezepte der Strahlmittel vor Unbefugten geheim zu halten, sie aber trotzdem systemunterstützt durch die Mitarbeiter produzieren lassen zu können. Damit sich die «Firmengeheimnisse» nicht einfach kopieren lassen, wurden in der Artikelstammmaske verschiedene Beschränkungen eingebaut. Sie erlauben es nun, dass nur berechtigte Personen zugreifen können. Trotzdem herrscht Transparenz, da das gesamte restliche «Wissen» in der Software integriert und somit für alle zugänglich ist.
Um den Produktionsprozess zu vereinfachen, wurde im Maschinenbau die «Einstufige Produktion» eingeführt. Da meist eine ganze Anlage in einem Schritt montiert wird, werden mehrstufige Stücklisten mit Unterbaugruppen für den Zusammenbau in eine einstufige überführt. Auch ist neu der Zustand der Abarbeitung eines Auftrags dank des Ablaufstatus’ im System jederzeit erkennbar. Ist beim folgenden Arbeitsschritt eine andere Person für die Weiter­verarbeitung verantwortlich – was bei den drei Standorten häufiger mal vorkommt –, ist ein reibungsloser Übergang erforderlich. Da das System stets informiert, wer was wann gemacht hat, erübrigt sich ein Nachfragen.

Produktionsplanung mit ERP

Mit der Einkaufsdisposition hat iepco zudem ein Instrument an die Hand bekommen, das zuverlässig über den Bedarf sowie die Lager- und Mindestbestände informiert. Das erleichtert die Bedarfsermittlung: Während bei den Gross­anlagen eine Einkaufsbestellung direkt aus dem Produk­tionsauftrag ausgelöst wird, erfolgt bei Serienproduktionen die Einkaufsdisposition bedarfsorientiert aufgrund der aktuellen Lager- respektive Fehlmengen. Dabei ist die Kalkulation von Baugruppen ebenso möglich wie das Auswerten von Verkaufszahlen nach unterschiedlichen Kriterien sowie das Erstellen von Ersatz- und Verschleissteillisten.
“Excel-Listen sind überflüssig geworden, denn wir haben mit Abacus ein zentrales System„
André Faude, Geschäftsleiter iepco
Der Geschäftsleiter und Inhaber André Faude ist erfreut, dass sein Unternehmen den Schritt zu einer ERP-Gesamtlösung erfolgreich gemeistert hat. Schon heute ist die Software im Tagesgeschäft des Unternehmens eine grosse Hilfe: «Die Nachkalkulation eines Auftrags musste früher aufwendig über Excel-Listen geführt werden. Das erledigt heute Abacus zuverlässig auf Knopfdruck», sagt Faude. Er ist überzeugt, dass iepco in Zukunft noch viel von der neuen Business-Software profitieren kann.



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