19.08.2008, 18:45 Uhr

Vista verfehlt die Erwartungen

Microsofts jüngstes Client-Betriebssystem Vista erfüllt in der Schweiz die Erwartungen nicht. Mit diesen Worten kommentierte Peter Waser, Country Manager Schweiz von Microsoft, die Absatzzahlen des neuen Windows etwa 19 Monate nach dem Verkaufsstart.
Im Rahmen einer Medienkonferenz am Dienstag in Zürich äusserte sich Waser aber dennoch zufrieden über das Gesamtergebnis seines Unternehmens. In der konzernweit umsatzstärksten Geschäftssparte - Business Software - habe die hiesige Dependance schneller als die Corporation wachsen können. Umsatztreiber seien die Dynamics-Produkte Axapta und CRM gewesen, wobei der Umsatz mit den Firmenlösungen im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt werden konnte. Die übrigen Office-Produkte für den Desktop hätten sich dagegen etwas weniger gut verkauft - hier blieb das Schweizer-Ergebnis hinter dem Gesamtkonzernwachstum zurück, räumte der Country Manager ein.
Server-Geschäft läuft gut an
Seit dem im Juni abgelaufenen Microsoft-Fiskaljahr neu auf dem Markt sind die Server-Produkte aus Redmond, darunter Windows Server und SQL Server. Dieser Geschäftsbereich hat Waser zufolge hierzulande ein Umsatzplus von 17,2 Prozent erwirtschaften können. Zum Vergleich: Die Microsoft Corporation meldete im Juli ein Plus von 18 Prozent in der Server-and-Tools-Division.
Der weltweit am schnellsten wachsende Server aus den Redmonder Programmierstuben sei der Microsoft Office SharePoint Server 2007. Circa 100 Millionen Lizenzen habe das Unternehmen verkauft, sagte Waser. Höhere Verkaufszahlen würde allein der Mangel an Fachleuten verhindern - dies sei aber kein typisch schweizerisches Problem sondern treffe auch auf Deutschland und Österreich zu.
Software plus Service für mehr Wachstum
Das Geschäftsergebnis des abgeschlossenen Fiskaljahres will Microsoft Schweiz im laufenden Jahr übertreffen. Dafür setzt das Unternehmen in erster Linie auf die Kombination aus lokal installierter Software und ergänzende Services aus dem Web. Beispiele seien die jüngst lancierten Microsoft Online Services für Unternehmenskunden und Office Live Workspace (http://workspace.officelive.ch), die sich etwa für Ad-hoc-Arbeitsgruppen von Studenten eignen.
Um Services online bereit zu stellen, investiert Microsoft laut Waser massiv in den Ausbau von Rechenzentren. Zum Beispiel errichtet der Konzern ein Datacenter im irischen Dublin für umgerechnet mehr als eine Halbe Milliarde Franken. In der Schweiz sei derzeit keine Anlage geplant, bremste Waser die Erwartungen.
Hierzulande arbeite Microsoft aber an neuen Office-Produkten mit VoIP-Integration. Im Developer Center for Collaboration Technologies in Wallisellen seien mittlerweile 40 bis 50 Ingenieure beschäftigt. Der Fachkräftemangel bremst auch hier das Wachstum, betonte der Microsoft-Manager. Insgesamt 100 Entwickler könnten an dem Standort beschäftigt werden.



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