27.05.2016, 09:53 Uhr

Twint und Paymit fusionieren - Paymit verschwindet.

Ab Herbst gibt es nur noch eine Mobile-Payment-Lösung aus der Schweiz. Dies soll zum Wohl des Konsumenten sein und den Unternehmen bessere Chancen gegen die internationale Konkurrenz eröffnen.
Twint und Paymit fusionieren. Damit wird definitiv, was sich seit zwei Monaten abzeichnete: Um eine grössere Masse zu erreichen und gegen die internationale Konkurrenz wie Apple Pay bestehen zu können, wird es ab Herbst nur noch eine Schweizer Mobile-Payment-Lösung geben: Twint. Die Firma von Thierry Kneissler hat den Kampf um den Namen gewonnen, die Marke Paymit verschwindet. Kneissler wird auch CEO des neuen Unternehmens werden, Jürg Weber wird es präsidieren. Darauf haben sich die fünf grössten Schweizer Banken Credit Suisse, Postfinance, Raiffeisen, UBS und ZKB, das Finanzinfrastrukturunternehmen SIX, Migros, Coop und die Swisscom geeinigt. Die Wettbewerbskommission muss der Fusion allerdings noch zustimmen. Der Betrieb der gemeinsamen Lösung wird an ein eigenes Unternehmen namens Twint AG übertragen, an dem die fünf grössten Banken und die SIX beteiligt sind. Dieses werde weiterhin mit bestehenden Partnern, darunter die Swisscom für die Bankenintegration, zusammenarbeiten, hiess es. Mit dem neuen System sollen Nutzer im Laden sowohl an den Twint-Terminals als auch an den anderen Kassenterminals bezahlen können. Die neue Lösung soll offen sein, um vorhandene und zukünftige Übermittlungstechnologien wie Bluetooth, QR-Codes und die Funktechnologie NFC zu integrieren. Zudem können Rechnungen beglichen und an Automaten Lebensmittel, Parkscheine, Skipässe sowie weitere Güter und Dienstleistungen bezahlt werden. Auch Überweisungen unter den Nutzern würden weiterhin möglich sein, sagen die beteiligten Unternehmen.

Vorteile für Händler

Auch die Händler würden von der gemeinsamen Lösung profitieren: Mit der neuen Twint können sie den Kunden auch Mehrwertleistungen wie Kundenkarten, Stempelkarten oder Promotionsrabatte wie beispielsweise Coupons auf dem Smartphone anbieten. Dank des gemeinsamen Standards müssen die Händler nur noch eine statt mehrere verschiedene Zahlungsverkehrslösungen in ihre Kassen integrieren. Die Ladenbesitzer können dadurch Kosten sparen. Auch Kleinsthändler oder Dienstleistungsfirmen können sich ohne grosse Investitionen ans System anschliessen. Paymit war im letzten Jahr von den Banken und der SIX lanciert worden, während hinter Twint die Postfinance stand. Bei Paymit muss bisher ein QR-Code eingescannt werden. Bei Twint werden Zahlungen über Bluetooth an einem eigenen Terminal an der Ladenkasse abgewickelt. Bis zur Migration auf die neue Plattform können Nutzer und Händler beide Systeme wie gewohnt nutzen.



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