04.12.2015, 16:39 Uhr

So sieht die neue IKT-Strategie des Bundes aus (2016-2019)

Der Bundesrat hat die IKT-Strategie des Bundes für die kommende Legislaturperiode verabschiedet. Ihr Fokus liegt darauf, die Wirtschaftlichkeit der IKT-Leistungen zu gewährleisten.
Der Bundesrat hat die IKT-Strategie des Bundes für die kommende Legislaturperiode (2016 ? 2019) verabschiedet. Sie soll helfen, die IKT-Vision des Bundesrats zu erfüllen, die in 4 Schlagworten zusammengefasst ist: Geschäftsorientiert, integral, verlässlich, fokussiert. Etwas genauer:
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Noch-Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf hält fest, dass die Schwerpunkte der Strategie darauf liegen würden, bereits aufgebautes zu konsolidieren. Entscheidend sei, dass die Wirtschaftlichkeit der IKT-Leistungen des Bundes gewährleistet ist und die Effizient der Verwaltungsprozesse gesteigert werden kann. Ausgehend davon hat der Bundesrat drei Grundsätze festgelegt und drei strategische Stossrichtungen beschrieben. Das Ganze ist noch sehr konzeptionell, ein entsprechender Umsetzungsplan (genannt «Masterplan») wird derzeit ausgearbeitet und soll dem Bundesrat im April 2016 vorgelegt werden.  Dennoch können der IKT-Strategie bereits konkrete Ziele entnommen werden. Für die Stossrichtungen wurden jeweils Ziele und Massnahmenbereiche festgelegt, die hier vorgestellt werden sollen. Ausfhrlicher sind sie in der IKT-Strategie des Bundes 2016 - 2019 dargestellt.
Stossrichtung 1: Geschäftsausrichtung der IKT
Zweck: Die Stossrichtung soll dazu dienen, den IKT-Einsatz konsequent am Bedarf des Geschäfts auszurichten. Ziele: 
  1. Organisationsübergreifende Zusammenarbeit 
  2. Geschäftsarchitekturen für Fachanwendungen 
  3. IKT-Projekte (erfolgreich gesteuert und geführt)
  4. Beschaffung (schnelle und einfache Bewältigung)
  5. Bundesweite Supportprozesse 
  6. IKT-Standarddienste
Massnahmenbereiche:
  • Schaffung neuer übergreifender Planungsfelder zur Gewinnung von Synergien;
  • Umsetzung der E-Government-Strategie der Schweiz ab 2016 innerhalb der  Bundesverwaltung 12;
  • Departementsübergreifende Entscheidungen zum IKT-Einsatz; 
  • Regelungen zum IKT-Sourcing in der  Bundesverwaltung;
  • Steuerung und Führung der IKT-Projekte; 
  • Beschaffung von Dienstleistungen und Gütern
Stossrichtung 2: Steuerung und Führung der IKT
Zweck: Das bestehende IKT-Steuerungs- und Führungssystem soll optimiert und auf die Geschäftsausrichtung fokussiert werden. Ziele: 
  1. IKT-Steuerungs- und Führungssystem (auf konsequente Geschäftsausrichtung der IKT optimiert und fokussiert)
  2. Integrale IKT-Planung IKT-Vorgaben (Zweck, Geltungs. Und Anwendungsbereich sind sauber dokumentiert)
  3. Zufriedenheit aller Beteiligten (partnerschaftliche Beziehung zwischen Führung, Verwaltungseinheiten und IKT-Leistungserbringern)
Massnahmenbereiche:
  • Stärkung des IKT-Managementsystems der Bundesverwaltung mit klarer Zuweisung der Aufgaben, Kompetenzen  und Verantwortung; 
  • Aufbau der Integralen IKT-Planung  über alle Planungsfelder; 
  • Dezentrale Planung der Erneuerung  und Pflege der Fachanwendungen; 
  • Einführung harmonisierter IKT-Portfolio- management-Prozesse auf allen Stufen  der Bundesverwaltung; 
  • Regelungen zur Governance der  IKT-Architektur;  Weiterentwicklung  Strategisches  IKT-Controlling; 
  • Konsolidierung der IKT-Vorgaben über  alle Stufen und Planungsfelder
Stossrichtung 3: Erbringung der IKT-Leistungen
Zweck: Leistungsangebote der internen  IKT-Leistungserbringer werden konsequent  komplementär fokussiert und die Leistungserbringung soll departementsübergreifend erfolgen. Ziele: 
  1. Marktfähige Kosten bei vergleichbaren Leistungen
  2. Rechenzentren-Verbund (RZ-Kapazitäten so planen, dass im bundeseigenen RZ-Verbund in erster Linie geschäftskritische Informationen aufbewahrt werden)
  3. Komplementäre IKT-Leistungserbringung (das bundesweite IKT-Service-Portfolio wird departementsübergreifend geplant und gesteuert)
Massnahmenbereiche: 
  • Benchmarks der internen IKT-Leistungserbringer;  
  • Aufbau des Rechenzentren-Verbunds 15;
  • Komplementäre interne IKT-Leistungserbringung; 
  • Aufbau des integrierten IKT-Service- Portfolios; 
  • Entwicklung der Strategie «Netzwerke  des Bundes»
Wir haben bei Peter Fischer, Delegierter für die Informatiksteuerung des Bundes, nachgefragt, welches für ihn die wichtigsten Themen sind: «Ich denke, die Erarbeitung einer Sourcing-Strategie ist sehr wichtig. Weiter müssen wir den Rechenzenterverbund weiterentwickeln und ein komplementäres Serviceportfolio interner Leistungserbringer etablieren. Dadurch können sich die Leistungserbringer auf ihre Stärken fokussieren. Ebenfalls wichtig wird, das Portfoliomanagement über alle Stufen hinweg zu harmonisieren und zu konsolidieren. Dies ermöglicht eine transparente Mehrjahresplanung der Bundesverwaltung, anhand der der Bundesrat Schwerpunkte setzen kann. Als vierten wichtigen Punkt betrachte ich die Architekturgovernance.» Alle diese Elemente in Kombination sollen es den Departementen und Bundesämtern erleichtern, die für ihre Aufgabenerfüllung benötigte IKT-Unterstützung zu planen, aufzubauen und zu nutzen.



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