12.05.2011, 10:59 Uhr

Schweizer klauen für 398 Millionen Franken Software

Laut der Business Software Alliance (BSA) sind 26 Prozent aller Programme in der Schweiz illegal.
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Vor allem in Osteuropa ist die Piraterie-Rate wesentlich höher als in der Schweiz.
2010 wurden demnach in der Schweiz Programme im Wert von rund 398 Millionen Franken raubkopiert – so viel wie nie zuvor. Dies sind Ergebnisse der aktuellen BSA-Studie in Zusammenarbeit mit den Marktforschungsfirmen IDC und IPSOS.
Dabei sind die Schweizer Anwender mehrheitlich auf der Seite von Software-Entwicklern und für den Schutz der Rechte am geistigen Eigentum: der aktuellen Studie der IPSOS zufolge stimmen 65 Prozent der Befragten zu, dass Entwickler für ihre Arbeit bezahlt werden sollten. Eine starke Mehrheit ist zudem von den Vorteilen geistiger Eigentumsrechte und ihrer wirtschaftlichen Folgen überzeugt: 54 Prozent geben an, dass sie die heimische Wirtschaft fördern, 51 Prozent sind der Meinung, dass sie Arbeitsplätze schaffen.
Oft führt Unwissenheit zu illegalem Handeln: denn die PC-User in der Schweiz haben ein gemischtes Verständnis davon, welche Bezugsquellen von Software legal, welche illegal sind. Die zweifelhafte Rechtmässigkeit von Programmen, die über Peer-to-Peer-Netzwerke herunter geladen werden, verstehen zum Beispiel nicht alle der Befragten: 14 Prozent halten sie für legal.
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Wenig klar sind sich die Anwender auch bezüglich der Rechtmässigkeit privater Mehrfachinstallationen eines gekauften Programmes. 69 Prozent halten dies generell für legal. Tatsächlich hängt dies aber von der Zustimmung des Herstellers und den Lizenzbedingungen ab.
Im Vergleich zu anderen Ländern sind Schweizer PC-User durchaus ehrlich. In der EU stagniert der Anteil unlizenzierter Software bei 35 Prozent, der Wert stieg von umgerechnet 8,3 auf umgerechnet 10,1 Milliarden Euro. Der grösste Schaden für die Softwareindustrie innerhalb der EU entsteht in Frankreich: hier liegt die Piraterierate bei 39 Prozent, was einem Wert von 1,9 Milliarden Euro entspricht. Weltweit liegen die USA (20 Prozent, 9,5 Milliarden US-Dollar), China (78 Prozent, 7,8 Milliarden US-Dollar) und Russland (65 Prozent, 2,8 Milliarden US-Dollar) an der Spitze, was das Volumen der Raubkopien angeht.



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