09.12.2014, 15:33 Uhr

Die Schweiz im WiFi-Fieber

In einem Jahresrückblick hat Christian Martin, Country Manager von Cisco Systems Schweiz, den Ausbau von Gratis-Wifi-Angeboten als einen wichtigen Treiber für den Geschäftsgang der eigenen Firma hierzulande identifiziert.
Der Trend zur Versorgung mit Gratis-WLAN (Wireless Local Access Network) sei in der Schweiz ungebrochen, berichtet Martin während eines Presse-Roundtables am Cisco-Schweiz-Sitz in Wallisellen. «Für viele Unternehmen wird diese Form der Kundeninteraktion und -bindung immer wichtiger. Entsprechend gross sind hierzulande die Gratis-Wifi-Projekte», fügt er an und erwähnt dabei das Angebot der SBB in Bahnhöfen und der Migros, die auch in den Filialen Free Wifi offerieren möchte. Der Trend habe dazu geführt, dass gerade im Wifi-Bereich das Geschäft in der Schweiz wesentlich schneller gewachsen sei als global, so Martin weiter. Auch im nächsten Jahr werde sich die Entwicklung fortsetzen. Einerseits würden die Gratis-Wifi-Angebote wachsen, andererseits arbeite man zusammen mit Swisscom daran, dass WLAN-Installationen beispielsweise in Büros die GSM-Mobilfunkzellen verstärken könnten.
Darüber hinaus soll das Anmelde-Prozedere in Gratis-WLANs vereinfacht werden, so dass man sich nicht jedes Mal von Neuem registrieren muss. Martin spricht in diesem Zusammenhang von «Hotspot 2.0»-Techniken, die zum Tragen kommen sollen.

«Die Cloud findet statt»

Ein sehr grosser Trend in der Unternehmensinformatik war 2014 laut Cisco Schweiz ganz klar auch Cloud-Computing. «Die Cloud findet definitiv statt, bei vielen Firmen in Form von privaten Clouds, über die sie interne Services anbieten», präzisiert er. Interessant seien dabei auch Möglichkeiten wie Switching aus der Cloud, wobei dabei vor allem die Netzwerkverwaltung als Cloud-Dienst angeboten werde. Dies ermögliche völlig neue Services, so Martin. Er nennt in diesem Zusammenhang das Beispiel des Skigebiets in Andermatt, das intelligente Systeme installiert, über die Skifahrer unter anderem erfahren können, an welchem Lift die Wartezeiten gerade am geringsten sind.

Auf in die Intercloud

Gerade in der Schweiz mit den vielen international aufgestellten Firmen stosse das im Sommer von Cisco vorgestellte Konzept der «Intercloud» auf grosses Interesse. «Hier haben wir als einziges Problem, dass es den Kunden nicht schnell genug gehen kann», sagt Martin. Mit Intercloud könnten lokale Cloud-Anbieter in verschiedenen Ländern untereinander verbunden werden. Was das Internet für Datenpakete ist, soll Intercloud für Workloads werden. Internationale Firmen könnten so jene Abläufe bei einem Schweizer Cloud-Anbieter betreiben, die aus gesetzlichen Gründen hier bleiben müssen. Gleichzeitig können diese Firmen für das internationale Geschäft jeweils lokale Cloud-Dienste im Ausland hinzuziehen. Noch habe man keinen Intercloud-Partner in der Schweiz aufzuweisen, gibt Martin zu. Er geht aber davon aus, dass diesbezüglich in Kürze ein helvetischer Betreiber präsentiert werden könne.



Das könnte Sie auch interessieren