Cebit 03.03.2009, 10:26 Uhr

Schwarzenegger verbreitet Durchhaltewillen

Ausstellerschwund, Marktschwäche und Durchhalteparolen: Die weltgrösste Computermesse CeBIT ist in diesem Jahr schwer von der Wirtschaftskrise gezeichnet. Als Zugpferd sollte Ex-Hollywood-Star Arnold Schwarzenegger, der als Gouverneur des diesjährigen CeBIT-Partners Kalifornien anreiste, etwas Glanz nach Hannover bringen.
Arnold Schwarzenegger, Gouverneur des US-Bundesstaats Kalifornien und Ex-Schauspieler ("Terminator"), wendet sich während der CeBIT-Eröffnung mit Durchhalteparolen an die IT-Industrie.
Schwarzenegger rief zur offiziellen CeBIT-Eröffnung am Montagabend die Hightech-Industrie dazu auf, die Krise als Chance zu nutzen. "Sieger schauen nach vorne", sagte der einstige Muskelmann, der sich mit seinen berühmten Sätzen aus den "Terminator"-Filmen verabschiedete: "I'll be back. Hasta la vista, Baby."
Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel forderte eine gemeinsame Kraftanstrengung von Politik und Wirtschaft für die flächendeckende Versorgung mit schnellen Internet-Breitbandzugängen. Sie sagte zudem, Deutschland müsse sich in der Wirtschaftskrise auf seine Stärken besinnen.
Die Krise holt die CeBIT schon zum Auftakt ein. Während sich der deutsche Branchenverband BITKOM in Hannover in Optimismus übte, sagte das US-Marktforschungsunternehmen Gartner für den PC-Markt den bisher schwersten Einbruch vorher. 2009 werde der Computer-Absatz um knapp zwölf Prozent auf auf 257 Millionen Geräte sinken.
Der BITKOM betonte zwar, die Hightech-Branche stehe insgesamt noch vergleichsweise gut da, doch auch hier brachten Umfragen Alarmsignale: Fast 60 Prozent der Unternehmen erwarteten Auswirkungen der Krise auf ihr Geschäft und fast zwei Drittel berichteten, dass Kunden IT-Projekte reduzieren oder stornieren wollen.
Solche Zurückhaltung in der schwersten globalen Wirtschaftskrise seit Jahrzehnten ist auch ein Grund dafür, dass die Ausstellerzahl bei der CeBIT um 25 Prozent auf 4300 Unternehmen eingebrochen ist und die Messefläche um ein Fünftel schrumpfte. Die Veranstalter verweisen darauf, dass vor allem kleine asiatische Hardware-Produzenten in diesem Jahr der Messe ferngeblieben seien. Allerdings haben unter anderem auch die Elektronik-Riesen Toshiba und Samsung in diesem Jahr keinen eigenen Stand auf der CeBIT.
Der Branchenverband BITKOM stellte sich trotz aller Probleme demonstrativ hinter die Messe. "Die CeBIT ist noch immer ein Davos der Industrie hier in Hannover", sagte der Präsident des Branchenverbands BITKOM, August-Wilhelm Scheer. So wie der Schweizer Ort Davos für den Weltwirtschaftsgipfel stehe, sei die CeBIT der Treffpunkt der weltweiten IT-Branche. "Wir sollten uns hüten, die grösste IT-Messe in der derzeitigen Wirtschaftssituation kleinzureden."



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