24.08.2009, 15:05 Uhr

Riverbed beschleunigt auch KMU

Der für die Optimierung von WAN-Verbindungen (Wide Area Networks) bekannte Netzwerkspezialist Riverbed hat ein Auge auf kleine und mittlere Unternehmen geworfen. Die Firma, deren Appliances normalerweise bei multinationalen Grossunternehmen ihren Dienst verrichten, hat ein entsprechendes Paket geschnürt.
Gerard Bauer, Riverbed
Riverbed hat in diesem Zusammenhang den "Steelhead Mobile Controler" in einer "Virtual Edition" gezeigt. Mit dieser Ausgabe der Client-Software für Notebooks sollen auch Firmen bedient werden können, bei denen lediglich 10 bis 100 Anwender gleichzeitig auf Unternehmensapplikationen und -ressourcen zugreifen wollen und hierfür eine schnelle WAN-Verbindung benötigen.
SMC-VE wird als virtuelle Appliance auf der Riverbed Services Platform (RSP) installiert. RSP, eine Plattform für den Betrieb von bis zu fünf virtuellen Servern, ist Bestandteil der Riverbed Steelhead Appliances, also Riverbeds Flaggschiff, der WAN-Beschleunigerfamilie für Grossfirmen. Der Betrieb der SMC-VE in der RSP-Umgebung bietet dabei die gleichen Möglichkeiten wie der Einsatz der SMC-Appliance.
Wie Gerard Bauer, der bei Riverbed den Schweizer Markt betreut, im Gespräch mit Computerworld erläutert, sei die gezeigte Lösung beispielsweise für Ingenieur- und Architekturbüros von Interesse. Deren Mitarbeiter müssten oft unterwegs und vor Ort auf sehr umfangreiche Dokumente wie etwa CAD-Pläne zugreifen. Mit den WAN-Beschleunigungstechniken von Riverbed könnten sie so schneller die Dateien konsultieren.
Ein weiteres Einsatzgebiet für den Riverbed-Software-Client auf Laptops sieht Bauer bei Anwendern, die sich über die Datendienste der Mobilfunkanbieter mit dem Firmennetz verbinden. "Wer über das UMTS-Netz auf Unternehmensapplikationen zugreift, muss teilweise Latenzen von 140 Millisekunden in Kauf nehmen", meint er. Das sei vergleichbar mit der Verzögerung, die Mitarbeiter der Zweigstelle eines globalen Unternehmens erfahren, wenn sie sich über das WAN von Johannesburg in Südafrika in die Zentrale in der Schweiz einwählten. Aber nicht nur die reine Beschleunigung des Datenverkehrs über 3G-Netze sei das Ziel. Die damit einhergehende Verringerung des Datenaufkommens sei vor allem bei Auslandreisen willkommen. "In der Schweiz bezahlen die meisten UMTS-User eine Flatrate, aber wenn sie ins Ausland fahren, fallen hohe Roaming-Gebühren an", betont Bauer. Und da diese bekanntlich in Megabyte abgerechnet werden, könnten Kosten gespart werden.
Technisch gesehen funktioniere die Software wie die Appliance. Bei beiden werde der Netzwerkverkehr untersucht und die Bitströme zwischen gespeichert. Entdeckt die Software, dass vor Kurzem die gleichen Netzwerkpakete schon enmal verschickt wurden, wird der Endanwender aus dem Cache bedient. Nur wirklich neue Daten werden über die Fernleitung geschickt. Mit diesem und weiteren Verfahren - etwa der Reduktion der "Geschwätzigkeit" von bestimmten Applikationsprotokollen - lässt sich der WAN-Verkehr laut Riverbed um 70 bis 75 Prozent verringern.



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