23.03.2009, 05:59 Uhr
Palm kann Talfahrt nicht stoppen
Der kriselnde Smartphone-Hersteller Palm musste im dritten Fiskalquartal einen Umsatzeinbruch von rund 71 Prozent hinnehmen - das schürt die Spekulationen um eine mögliche Übernahme des PDA-Pioniers (Personal Digital Assistant).
Im dritten Quartal erwirtschaftete Palm lediglich einen Umsatz von 90,6 Millionen Dollar. Verglichen mit dem Vorjahreszeitraum entspricht dies einem Minus von 221,5 Millionen Dollar. Der Nettoverlust ist von 54,7 Millionen Dollar auf 95 Millionen Dollar gestiegen. Palm begründet die schlechten Geschäftszahlen vor allem damit, dass die ohnehin schwächelnde Nachfrage nach älteren Palm-Produkten in der Wirtschaftskrise noch stärker eingebrochen sei.
Experten machen für das jüngste Umsatzdesaster vor allem die Verzögerung beim Smartphone Treo Pro verantwortlich. "Ein weiterer Grund, warum die Umsätze bei Palm zurückgegangen sind, ist darin zu sehen, dass das Palm Pre noch immer auf sich warten lässt und sich viele Kunden daher in Kaufzurückhaltung üben", erklärt Nicolas von Stackelberg, Analyst bei der Privatbank Sal. Oppenheim. Der vermeintliche iPhone-Killer soll noch im ersten Halbjahr 2009 in den USA verfügbar sein. Zu einem potenziellen Marktstart in Europa hüllt sich der Konzern jedoch noch in Schweigen. Wegen den Verzögerungen erwartet Palm auch ein "schwieriges viertes Quartal".
Wie der US-Fernsehsender CNN unter Berufung auf RBC-Analyst Mike Abramsky berichtet, sei der angeschlagene Smartphone-Hersteller zurzeit ein "attraktives Akquistionsziel". Als mögliche Interessenten gelten Mitbewerber wie Research in Motion (RIM), Nokia oder Samsung. Stackelberg schliesst hingegen aus, dass Nokia oder RIM ernsthaftes Interesse an Palm haben könnten, da die Unternehmen einen anderen Plattformansatz hätten und damit nicht in Frage kommen würden.
Harald Schodl