04.05.2009, 11:21 Uhr

Nationalräte wollen Open Source forcieren

Nationalräte der CVP, SP, FDP, EVP, GLP und der Grünen haben die "Parlamentarische Gruppe Digitale Nachhaltigkeit" gegründet. Damit soll der Einsatz von Open Source Software in der Schweiz vorangetrieben werden.
Die neu gegründete "Parlamentarische Gruppe Digitale Nachhaltigkeit" will quelloffene Gratis-Software forcieren.
Obwohl auf dem Papier eine "Open-Source-Strategie-Bund" oder ein "E-Government-Strategie" den Einsatz von Open Source Software schon länger vorgeben würden, sei die Realität in der Bundesverwaltung eine andere, erklärt die "Parlamentarische Gruppe Digitale Nachhaltigkeit". Seit acht Jahren würden politische Vorstösse für den vermehrten Einsatz von quelloffener Gratis-Software vom Bundesrat sehr zurückhaltend beantwortet. Entsprechend einfach hätten es internationale Software-Konzerne, ihre Lizenzpreise mittels Salamitaktik in kleinen, aber steten Tranchen einzufordern, heisst es.
Wie die parlamentarische Gruppe erklärt, "sind mutige Schritte notwendig, um aus dieser Einbahnstrasse der Abhängigkeit auszubrechen und die Wertschöpfung in der Schweiz zu halten." Open Source Software helfe Steuergelder effizient einzusetzen, erzeuge attraktive Arbeitsplätze in der Schweiz und lasse Software-Produkte differenzierter entwickeln. Damit werde der IT-Markt vergrössert, der Wettbewerb verbessert und die Stellung der Schweiz in der internationalen Software-Branche gesichert.
Mit der parlamentarischen Gruppe soll dieser Prozess auf politischer Ebene gefördert werden und künftig auch weitere Themen wie Open Content und Open Access in die nationale Politik gebracht werden. Die sechs Gründungsmitglieder haben sich laut eigenen Angaben von Informatikexperten aus Verwaltung und Wirtschaft informieren lassen und werden in den nächsten Wochen verschiedene Vorstösse ausarbeiten. Diese sollen in der Sommersession des Parlaments eingereicht werden, "um das Potenzial von Open Source Software und offenen Standards für die Schweizer Wirtschaft und die öffentliche Verwaltung zu aktivieren."
Harald Schodl



Das könnte Sie auch interessieren