19.03.2013, 15:25 Uhr

Microsoft kauft Schweizer NetBreeze

Laut einem Medienbericht übernimmt der Software-Riese Microsoft das Start-up NetBreeze. Die Dübendorfer liefern Monitoring-Tool für Social Media – auch für Dynamics CRM.
NetBreeze-Mitbegründer François Rüf verkauft seine Firma an Microsoft
Laut dem Handelsregister des Kantons Zürich gibt es am heutigen Dienstag einige Veränderungen bei der Firma NetBreeze: Diverse Teilhaber des Dübendorfer Unternehmens verkaufen ihre Anteilsscheine, ein neuer Hauptgesellschafter tritt an ihre Stelle. Der Software-Konzern Microsoft ist offenbar auf Einkaufstour in der Schweiz und übernimmt das Start-up zu einem nicht genannten Preis. Wie die Handelszeitungberichtet, sind die US-Amerikaner mit den Dübendorfer schon länger handelseinig. Die Zeitung schreibt von Übereinkommen des bisher grössten Anteilseigners, der deutschen Investorengruppe Ammer Partners, mit allen weiteren Teilhabern. Ammer kann die Minderheitsbeteiligten zum Verkauf verpflichten, wenn ein Angebots in Höhe von mindestens 14 Millionen Franken vorliegt. Dies ist nun offenbar der Fall. Microsoft investiert einen Millionenbetrag in Software für das Monitoring von Social Media. Allerdings ist in Redmond die Technologie aus Dübendorf gut bekannt. NetBreezeliefert nach eigener Aussage als einziger Anbieter eine Erweiterung für Dynamics CRM. Mit dem Add-on können Unternehmen direkt aus dem Microsoft-Programm die Wirkung von Kunden-Mailings in den «sozialen Medien» prüfen. Laut Produktbeschreibung ist auch das gezielte Beobachten von veröffentlichten Meinungen zu Kunden, Produkte oder Konkurrenten möglich. Laut Handelszeitungändert sich für die bisherigen Kunden durch den Kauf vorerst nichts. Hierzulande sind Produkte von NetBreeze unter anderem bei Bosch und Siemens Hausgeräte, Bundesbehörden, der Migros, Swiss Re, Syngenta sowie UBS im Einsatz.

Schweizer Technik für Microsoft

Mit NetBreeze übernimmt Microsoft bereits das dritte Schweizer High-Tech-Unternehmen. Den Anfang machte media-streams im November 2005. Die Zürcher boten Firmenlösungen für Voice over IP an. Heute ist die Technologie ein Bestandteil von Microsofts Unified-Communications-Produkt Lync. Ebenfalls in Lync ging die Technologie des US-Unternehmens Parlanoauf. Mit dem Parlano-Produkt MindAlign konnten sichere Gruppen-Chats zum Beispiel innerhalb von Finanzunternehmen aufgesetzt werden. Das im Jahr 2007 übernommene Unternehmen hat seine Wurzeln ebenfalls in der Schweiz: Das Entwicklerteam stammt aus dem Bankhaus UBS Warburg.



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