15.12.2010, 09:16 Uhr

Kaspersky schützt die Schweizer Rega

Die IT-Systeme der Schweizerischen Rettungsflugwacht werden neu von russischen Hütern bewacht. Die Rega ist einer von drei neuen Kunden des Sicherheitsanbieters Kaspersky.
Die Rega lässt 250 Notebooks und PCs von Kaspersky bewachen
Die Antivirus-Produkte von Kaspersky sind bei den Endkunden populär. In der Schweiz ist das Unternehmen laut Aussage von Landesgeschäftsführer Walter Jäger Marktführer. Dieser Umstand bringt einerseits Geld in die Kassen des in Moskau beheimateten Unternehmens, strahlt aber auch in den Business-Bereich. «Häufig wissen IT-Leiter nicht, dass es auch Unternehmenslösungen gibt. Kasperskykennen sie nur aus dem Privatbereich», berichtet Jäger aus Kundengesprächen. So auch bei der Schweizerischen Rettungsflugwacht, kurz Rega. Als für die 18 Server und 250 Clients eine neue Sicherheitslösung angeschafft wurde, stand der russische Hersteller zur Auswahl. «Kaspersky kannte ich aus der privaten Anwendung», sagt IT-Projektleiter Markus Ritter. Ein Entscheidungskriterium war die erforderliche Investition für die Ablösung der vorhandenen Installationen. «Das Entfernen der alten Lösung und die Einrichten von Kaspersky führten wir zentral über die Konsole aus. Die Server wurden manuell migriert», beschreibt Beatrice Hürlimann, IT Office Support der Rega, die Umstellung. Heute sichert das Produkt «Total Space Security» das Netzwerk in der Rega-Zentrale in Kloten und die über WAN angeschlossenen Zweigstellen. Vorbehalte gegenüber eines russischen Herstellers von Sicherheitsprogrammen bemerkt Country Manager Jäger heute nicht mehr. «Vor zwei bis drei Jahren musste ich potentielle Kunden noch eine Firmenpräsentation zeigen, das ist mittlerweile überflüssig», sagt er. Mit den Experten in Moskau kommen die Kunden zudem kaum in Kontakt. «90 Prozent des Services wird von den Partnern geleistet, nur 10 Prozent Support aus Deutschland oder Russland», weiss der Landesgeschäftsführer. Wie sich Kaspersky bei iPhone und Mac aufstellt, lesen Sie auf der nächsten Seite. Das Geschäft hierzulande ist besonders im Vergleich mit den Nachbarländern, so Jäger. Kunden schauen nicht in erster Linie auf die Kosten, sondern das Preis-Leistungs-Verhältnis. Ausserdem suchen Unternehmen meist nicht nur allein einen Virenschutz, sie bevorzugen eine komplette Sicherheitslösung. Die kann Kaspersky liefern. «Selbst im Krisenjahr 2009 haben wir eine ungebrochene Investitionsbereitschaft gespürt und verzeichneten ein Wachstum von rund 35 Prozent», berichtet der Country Manager. Im ablaufenden Jahr will er ein vergleichbar hohes Wachstum erreichen.

Kein Schutz für iPhone, aber für Mac

Das Geschäft hierzulande war in diesem Jahr auch getrieben von grösseren Installationen. Zum Beispiel nahm das Industrie-Unternehmen Walter Meier mit Hauptsitz in Schwerzenbach die Kaspersky-Lösung ab. Ein entscheidendes Kaufkriterium war der Einsatz auch auf Mobilgeräten, berichtet Jäger. Circa 1000 der weltweit 1600 Mitarbeiter von Walter Meier sind im Aussendienst tätig, so dass ein Diebstahlschutz realisiert werden musste. Kaspersky erlaubt das Sperren und Löschen von Benutzerdaten auf Mobiltelefonen aus der Ferne. Die Handy-Flotte von Walter Meyer besteht laut Kaspersky-Manager Jäger ausschliesslich aus Symbian- und Windows-Geräten. Das hierzulande auch im Business populäre iPhone sei problematisch, denn Apple gewährt bisher keinem Sicherheitsanbieter Einblick in die Betriebssysteminternas. Walter Jäger meint: «Das Einbinden von iPhones in die Unternehmenskommunikation und das Firmennetzwerk liegt in der persönlichen Verantwortung jedes Sicherheitsverantwortlichen.» Anders beim Desktop: Die Unterstützung für das Apple-Betriebssystem in den Kaspersky-Lösungen weckte das Interesse einer Bildungseinrichtung mit rund 8000 Macs. Gemäss Jäger wird der Einsatz eines Management-Produkts für die zentrale Verwaltung der Apple-Clients geprüft.



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