17.10.2006, 14:02 Uhr
Fujitsu Siemens leidet unter Preiszerfall
Fujitsu Siemens Computers erleidet im ersten Quartal einen erheblichen Gewinneinbruch. Country Manager Roger Semprini äussert sich zur Marktsituation in der Schweiz.
Trotz einer Umsatzsteigerung von etwas mehr als 10 Prozent auf 3,1 Milliarden Euro im ersten Semester des laufenden Fiskaljahres kann Fujitsu Siemens Computers (FSC) nur einen operativen Gewinn von 18 Millionen Euro ausweisen. Nach Abzug von Restrukturierungskosten in Höhe von 14 Millionen Euro bleiben vor Steuern noch vier Millionen Euro übrig.
FSC-CEO Bernd Bischoff begründet das Ergebnis mit sinkenden Verkaufspreisen und Margen. Der durchschnittliche Verkaufspreis für PCs (Desktops und Notebooks) sank im Raum EMEA laut IDC im ersten Quartal des Vorjahres um 4,4 Prozent, im zweiten Quartal sogar um 7,4 Prozent. Dazu kamen negative Einflüsse durch Überkapazitäten im Channel, etwa volle Lager aus dem Weihnachtsgeschäft. Auch die Einführung der RoHS-Richtlinie, welche den Gebrauch gefährlicher Materialien in Elektro- und Elektronik-Geräten regelt, hätten die Geschäfte negativ beeinflusst. Dies sind allerdings Marktveränderungen, mit denen auch die Wettbewerber seit langem konfrontiert sind.
Im zweiten Halbjahr rechnet Bischoff mit einer leicht anziehenden Nachfrage im IT-Markt. Trotzdem werde sich FSC auf einen harten Wettbewerb und auf Nachfrageschwankungen einstellen.
In der Schweiz hat FSC gemäss Roger Semprini im ersten Geschäftshalbjahr ein Umsatzwachstum von 11,5 Prozent erreicht. Dazu beigetragen hätten Umsatzsteigerungen in den Bereichen Notebook (+ 28 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr), Server (+ 26 Prozent) sowie der Channel (+ 18 Prozent). Auch bei den Stückzahlen habe die Schweizer Niederlassung von FSC entgegen dem Markttrend zugelegt, ergänzt Semprini: «IDC hat für das zweite Quartal einen Rückgang bei den Notebookverkäufen um 6 Prozent erhoben. FSC legte im gleichen Zeitraum jedoch 51 Prozent zu. Ebenfalls bei den Servern: Nach IDC wurden 2,4 Prozent weniger ausgeliefert, FSC legte um 15,8 Prozent zu.»
Fredy Haag