18.10.2006, 11:08 Uhr

Externe IT-Berater kosten Bund ein Vermögen

Diese Woche veröffentlichte Untersuchungsergebnisse der Geschäftsprüfungskommission (GPK) des Ständerates zeigen, dass die Bundesverwaltung jährlich zwischen 600 und 700 Millionen Franken für externe Berater ausgibt. Auch die IT schnappt sich ein stattliches Stück vom Kuchen.
Die Bundesverwaltung bezahlt für externe Berater jährlich 600 Millionen Franken. (Bildquelle: www.riklin.info)
Die Untersuchung habe ergeben, dass im Jahr 2004 rund 6100 Mandate vergeben wurden, davon 1890 an Informatikexperten. Wie Hans Hess, Obwaldner Ständerat und Präsident der zuständigen Subkommission bei der GPK, gegenüber dem Tagesanzeiger verlauten liess, fordere man nun mehr Transparenz über externe Berater und die Vergabe von Mandaten. Denn auch ,,Hoflieferanten", die immer wieder zum Zug kämen, seien nicht selten. Ende Jahr hätten die Bundesämter zudem noch zusätzliche Mandate lanciert, um Kreditreste auszuschöpfen. Die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (Deza) vergibt mit 123 Millionen Franken am meisten Geld, gefolgt vom Bundesamt für Informatik und Telekommunikation mit 76 Millionen Franken. Die Namen der externen Berater werden nicht genannt, da einige Mandate mit Geheimhaltungsklauseln versehen sind. Der Bundesrat hat nun bis Ende Februar 2007 Zeit, um zum Bericht Stellung zu nehmen.
Die SVP fordert derweil auf ihrer Homepage eine weitere Untersuchung der Angelegenheit. Dabei soll abgeklärt werden, ob Angestellte der Bundesverwaltung als Vermittler solcher Mandate tätig gewesen waren, oder gar ihre eigenen Unternehmen bevorzugt hatten. Die SP hingegen empfindet die SVP-Forderung nach einer weiteren Untersuchung als unnötig. Wie SP-Sprecherin Claudine Godat gegenüber Computerworld online sagte, sei es nun am Bundesrat, Kriterien und Kontrollsysteme für die Vergabe von externen Mandaten zu definieren. Nur so sei die Forderung der GPK nach Transparenz zu erfüllen.
Alina Huber



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