Nimble-Storage-Chef 31.10.2016, 18:25 Uhr

«Wir sind besser als die grossen EMCs, HPEs und Dells»

Daniel Meier ist seit drei Monaten Chef von Nimble Storage Schweiz. Davor hat er für Dell und EMC gearbeitet. Er ist überzeugt: Vor allem durch einen entscheidenden Benefit ist Nimble besser als die grossen Mitbewerber.
Daniel Meier ist seit drei Monaten neuer Sales Manager von Nimble Storage Schweiz. Davor war er in leitenden Positionen für Dell und für EMC tätig. Meier blickt auf mehr als 20 Jahre Branchenerfahrung zurück, kennt den Markt wie seine Westentasche. Computerworld sprach mit dem neuen Schweizer Nimble-Chef darüber, was ihn zum Wechsel bewogen hat und mit welchen Benefits die noch recht junge Nimble gegenüber den alten, grossen Storage-Konkurrenten punktet.
Herr Meier, was reizt Sie am Chefjob beim Storage-Anbieter Nimble?
Daniel Meier: Ich habe meine Karriere 1993 bei Dell begonnen, und Dell war zu dieser Zeit noch ein Startup. Heute ist die vereinigte Dell EMC ein Riesenkonzern. Der Fun-Faktor eines Startups ist mir von damals noch in sehr guter Erinnerung, und diesen Spass finde ich als Schweizer Niederlassungsleiter von Nimble Storage wieder.
Wie ist Nimble in der Schweiz ausgestellt?
Meier: Wir haben in der Schweiz ein gutes Dutzend aktiver Partner, wollen unser Schweizer Netz aber weiter ausbauen und vor allem grössere Partner für uns gewinnen. Zum Beispiel die Romandie wird von Nimble zurzeit noch nicht zufriedenstellend abgedeckt. Das wollen wir ändern. Auch unsere noch kleine Schweizer Niederlassung wird expandieren.
Die Datenvolumina wachsen, Speicher brauchen die Kunden immer, und immer mehr. Aber der Markt ist auch hart umkämpft. Mit welchen Benefits punktet Nimble gegenüber den grossen Anbietern wie EMC, Dell, HPE oder Hitachi?
Meier: Die ganz grossen Anbieter arbeiten heute mit relativ alter Speichertechnologie, die sie einfach immer wieder angepasst haben. Damals speicherte man LUNs, Blocks und Files, heute Virtuelle Maschinen. Die alte Tante EMC hat zwar ihre konvergenten vBlocks auf den Markt gebracht, aber im Betrieb lässt sich Neues nur schwer integrieren. Die Lösung ist wie ein monolithischer Block.
Heute brauchen die Kunden Instant Access, hochperformant und möglichst kostengünstig. Dabei spielt Storage die entscheidende Rolle. Wir bieten mit unserem cloud-basierten Big-Data-Analyse Tool InfoSight eine Optimierungs-Engine, welche den Speicher auf optimale Performance und effiziente Auslastung kalibriert.
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Wie muss man sich das genau vorstellen?
Meier: Sie müssen sich das wie eine Netflix- oder eine Google-Engine vorstellen. Jedes Speicher-Array sendet alle fünf Minuten einen Heartbeat mit tausenden von Telemetrie-Daten an die Cloud-Plattform InfoSight. Dazu gehören KPIs wie die Betriebstemperatur, die verwendete OS-Version, verwendetet Block-Grössen, die Auslastung des Speichers oder die Anzahl der Virtuellen Maschinen, die auf einem Array laufen. Diese Daten wertet InfoSight aus und sorgt durch Feedback dafür, dass der gesamte Stack – Storage, die physischen und virtuellen Hosts und das Netzwerk – harmonisch und mit optimaler Performance läuft.
Wir hatten zum Beispiel bei einem grösseren Schweizer Kunden den Fall, dass eine bestimmte ESX-Maschine schlecht auf bestimmte iSCSI-Backpressure-Commands reagierte und sich dadurch der Datendurchsatz verschlechterte.
Dank InfoSight haben wir nicht nur eine schnelle Lösung gefunden, sondern haben gleichzeitig 600 bestehende Kunden vor diesem potentiellen Fehlverhalten des ESX-Servers gewarnt. Denn dieser Fehler war bislang nicht bekannt. Das nennen wir «Predictive Analytics», und es ist nur ein Beispiel unter vielen. Predictive Analytics mit InfoSight war wohl auch einer der Hauptgründe, weshalb Lenovo ihre eigene Converged Infrastructur (ThinkAgile CX-Series) zusammen mit Nimble Storage baut und jetzt neu im US-Markt einführt. Hier in Europa, und in der Schweiz wird die ThinkAgile CX-Series Anfang nächsten Jahres auf den Markt kommen.
Optimiert InfoSight auch Fremdspeicher, zum Beispiel von EMC oder HPE? Viele Kunden haben Storage-Lösungen mehrerer Hersteller im Einsatz.
Meier: Erst einmal nein. Fremdspeicher lässt sich nicht optimieren, denn auf unserem Speicher läuft das Nimble Operating System (OS), dessen Aufgabe es unter anderem ist, die Telemetriedaten zu sammeln und an InfoSight zu senden. Wir können aber mit unserem Site Analyzer Fremdspeicher erfassen, dass heisst Daten wie Latenzzeiten oder IOPS erheben. Der Site Analyzer läuft über einen Zeitraum von zwei bis drei Wochen, und danach erhält der Lösungspartner einen Rapport mit Optimierungsvorschlägen für den Kunden.
Wie läuft das Geschäft?
Meier: Wir können uns nicht beklagen. Zwischen den Jahren FY13-FY16 hat Nimble ein CAGR-Wachstum von 82 Prozent hingelegt. Wir sind neben der Schweiz in 50 Ländern weltweit präsent und bedienen mehr als 9000 Kunden.



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