Spamhaus 02.04.2013, 11:55 Uhr

Der Internet-GAU, der keiner war

Die DDoS-Attacke auf das Genfer Unternehmen Spamhaus war halb so schlimm, wie ursprünglich angenommen. Und mittlerweile sollen sich auch die Schuldigen gemeldet haben.
Bei einer Attacke auf das Genfer Unternehmen Spamhaus wurden bis zu 300Gbit/s übermittelt
Verschiedene, für gewöhnlich zuverlässige, Medien berichteten in der vergangenen Woche von der grssten Internetattacke der Geschichte (BBC) und der dadurch entstehenden Verlangsamung des Internets (Spiegel Online). Gemeint war ein Angriff auf die Webserver des Genfer Unternehmens Spamhaus, das sich dem Kampf gegen Spamer verschrieben hat. Mittlerweile ist aber klar, dass die Attacke für das Unternehmen selbst zwar massiv, für die Welt allerdings eher belanglos war. «With this attack, some collateral damage may have been seen locally, all depending on where you connect to the internet and when you look,» sagt Spamhaus in einem Statement. Es wird vermutet, dass der Angriff im Zusammenhang mit der niederländischen Hosting-Firma Cyberbunker steht, weil er kurz nach deren Erscheinen auf der Spamhaus-Blacklist durchgeführt wurde. Danach wurde eine DNS-DDoS-Attacke auf die Spamhaus-Webserver gestartet, die teileweise eine Stärke von 300Gbit/s hatte. Dies schreibt die IT-Seite Arc Technica, die auch von einem dadurch entstehenden Stau am Londonder Internet-Knoten LINX berichtet. Dieser wurde aber innerhalb einer Stunde wieder aufgelöst. Zum gleichen Ergebnis kommt die vom IT-News-Dienst Venturebeat eingeleitete Untersuchung, die von einem «zwar grossen, aber nicht globalen Angriff» berichtet. Gemäss dem Chef der russischen Webseite Highloadlab.com, Alexander Liamin, waren russische Angreifer für den Angriff verantwortlich. Dies würde auch eine Meldung der russischen Nachrichtenseite «RT» unterstützen, der gegenüber sich gemäss Übersetzung der Nachrichtenagentur «AFP» ein Mann als Sprecher der Hacker ausgab und mitteilte, dass Cyberbunker den Angriff nicht alleine ausgeführt habe. Er sagte weiter, dass die Attacke als «Einschüchterung» für Spamhaus gedacht war. Er warf der Firma vor, ohne juristische Grundlage Internetanbieter und Websites vom Internet abzuschneiden. 



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